„Wir schwärmen in unsere Region“ – die Regionalpark-Wanderbienen sind wieder auf Reisen


Die Minustemperaturen sind vorbei, die Sonnenwärme wird intensiver! Das spüren und sehen wir vielerorts: Das erste kräftige Grün und bunte Farben strahlen uns in der Natur entgegen und verdeutlichen, dass der Frühling Einzug hält. „Es ist für die Regionalpark-Wanderbienen am Taunushang wieder an der Zeit, in ihrem gelben Wagen auf Wanderschaft zu gehen! Sie werden auch in diesem Frühling und Sommer an vier Standorten entlang der Regionalparkrouten im Taunus Honig produzieren und können vor Ort besucht werden. Wer Natur erlebt, schützt sie bewusster. Ich freue mich, dass 2024 die erste Station Oberursel-Weißkirchen ist“, so Bürger­meisterin Antje Runge beim Empfang der Bienen.  

 

Die Wanderschaft am Taunushang

Am gestrigen Montag, 8. April 2024, sind die Wanderbienen aus ihrem Winter­quartier am Alten Flugplatz Bonames zur achten Reise entlang des Taunushangs aufgebrochen – und zwar mit dem Fahrrad! Die Imker Florian Haas und Andreas Wolf traten kräftig in die Pedale, um drei Bienenvölker auf dem Anhänger nach Weißkirchen zu transportieren, wo sie in der Nähe der Kreuzung Breiter Weg/ Niederurseler Straße im Feld angekommen sind und von Bürgermeisterin Antje Runge begrüßt wurden. Zum Probieren gab es Honig von der Wanderschaft am Taunushang 2023. Nur in den Bienenwagen konnte man gestern noch nicht schauen, denn die Bienen müssen sich nach ihrer Fahrt erst noch etwas erholen.

Die Bienen werden sich bis Mitte Mai an dem erfreuen, was die Gärten in der Nähe zu bieten haben. Der Blick auf die Autobahn im Hintergrund steht in Zusammenhang mit der geplanten Graphic Novel: „Bienen auf Reisen“. „Es bereitet uns immer wieder viel Spaß, neue Aspekte der Landschaft im Regionalpark zu entdecken, Standorte für den Bienenwagen zu finden und große und kleine Geschichten über Bienen und Landschaft künstlerisch zu gestalten,“ sagen Florian Haas und Andreas Wolf. „Durch unsere langjährige Vermittlungsarbeit in der Umweltbildung an Schulen und Kitas sind uns die Fragen und das Interesse von Kindern an Bienen vertraut,“ so die beiden Imker.

 

Das Projekt

Wie leben die Bienen in unserer Landschaft Rhein‐Main? Welche Lebensbedingungen brauchen sie? Wie gehen Bienen beispielsweise auf die Toilette? Und welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich die Imker der Künstlergruppe „finger“ (Florian Haas und Andreas Wolf). Und so sind die Fragen und Antworten als großformatige Bildergeschichten auf der Rückseite des Bienenwagens zu sehen, auf der Frau Polli, die Lehrerin der Bienen, ihren Schülerinnen und Schülern erklärt, wie die Welt vor ihrem Flugloch aussieht. Über die so genannten Graphic Novels setzen sich die Künstler mit den Themen zum Bienenleben und ‐sterben, Nektar, Pollen und der umgebenden Landschaft auseinander.

Bei ihrem Projekt sind sie auch auf die Unterstützung vor Ort angewiesen. „Dabei helfen wir natürlich sehr gerne und ich bedanke mich beim Landwirt Florian Bickert, der den Bienenwagen auf seinem Grundstück stehen lässt. Auf dem Breiten Weg sind immer viele Menschen unterwegs: zu Fuß, mit dem Rad auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, beim Gassigehen. Aber vor allem sind dort auch immer wieder Kindergruppen zu sehen, beispielsweise aus den Kindergärten in Weißkirchen. Da lohnt sich ein Ausflug, um den Bienenwagen zu entdecken doch besonders!“, so Bürgermeisterin Antje Runge.

Die Imker bieten Kindergruppen nach Absprache gerne die Möglichkeit, den Bienenwagen zu besuchen, sie beantworten Fragen und gewähren einen Blick ins Innere des Wagens. Antje Runge betont: „Das ist ein tolles Angebot der Regionalpark Taunushang GmbH und der Regionalpark Dachgesellschaft, die das Projekt finanzieren und hier ein kostenfreies Bildungsangebot für Kinder unterstützen. Es ist im Sinne von Nachhaltigkeit und Biodiversität, schon den Jüngsten die Bedeutung der natürlichen Lebensgrundlagen zu vermitteln.“

Die Tradition der Wanderimkerei aufnehmend folgt die Route des mobilen Wagens immer den jahreszeitlich aktuellen Trachtquellen für Bienen und damit dem, was gerade blüht. In jedem Jahr werden landschaftlich besondere Orte am Taunushang angefahren. Mitte Mai zieht der gelbe Bienenwagen dann weiter am Taunushang entlang der Regionalparkroute Richtung Eschborn ins Arboretum. Dort wird der Wagen circa sieben Wochen verweilen, bevor er Mitte Juli nach Schwalbach entlang der Safari-Route aufbricht zum Viergötterstein. Mitte August geht es ebenfalls entlang der Safari-Route zum letzten Standort im Kurpark Königstein.

Die Betrachtung der Bienen in der Landschaft und die Betrachtung der Landschaft aus Sicht der Bienen führen zu überraschenden und ungewöhnlichen Perspektiven für die Regionalpark­besucherinnen und -besucher.

Mehr Infos finden Sie unter www.wanderbienen.de

 

Antje Runge

Bürgermeisterin


Foto v.l.n.r.:

  • Anja Littig, Geschäftsführerin Regionalpark Rhein-Main-Taunushang GmbH
  • Bürgermeisterin Antje Runge
  • Andreas Wolf und Florian Haas, Künstlergruppe Finger
  • Familie Bickert vom landwirtschaftlichen Betrieb Bickert