Ehrenbrief des Landes Hessen für Wolfgang Ritsert


Am Mittwoch, 3. April 2024, überreichte Bürgermeisterin Antje Runge den Ehrenbrief des Landes Hessen an Wolfgang Ritsert. Der Hessische Ministerpräsident hat ihm diesen am 12. Februar 2024 aufgrund seiner herausragenden Leistungen und seines langjährigen ehrenamtlichen Engagements verliehen.

Bürgermeisterin Antje Runge dankte Wolfgang Ritsert für sein außerordentliches Wirken: „Den Menschen zuhören und helfen, das ist Ihre Stärke! Ihr ganzes Leben schon schenken Sie den Menschen Ihre Aufmerksamkeit, spenden Trost und stellen Ihr Wissen zur Verfügung. Seit über 70 Jahren engagieren Sie sich vor allem in der Gemeindearbeit und die Pfarrei St. Crutzen sowie die Caritas konnten immer auf Sie zählen. Oft haben Sie für Ihre Ehrenämter Ihre eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie nun Ihren Lebensabend genießen und alles das zurückbekommen, was Sie gegeben haben. Danke für Ihr großartiges Engagement und Ihren Einsatz für die Oberurseler Stadtgesellschaft.“

Wolfgang Ritsert ist in Oberursel-Weißkirchen aufgewachsen und war schon in jungen Jahren Mitglied einer aktiven Jugendgruppe im Ort, engagiert im Turnverein 1889 Weißkirchen Taunus e. V. und ehrenamtlich tätig in der katholischen Pfarrei St. Crutzen. Schon immer wollte er den Menschen helfen, gab dafür sogar mit 30 Jahren seinen Kaufmannsberuf auf und studierte Sozialarbeit. Ab 1971 war er als Sozialarbeiter im Jugendstrafvollzug in Frankfurt/Höchst in der Jugendarrestanstalt, später in der Untersuchungshaftanstalt tätig. Ab 1975 war er bis 2001 Geschäftsführer des Kreis-Caritasverbandes Hochtaunus mit Sitz in Bad Homburg.

Neben seinem Beruf ist er seit 1952 ununterbrochen ehrenamtlich tätig. Dabei profitierte vor allem die Gemeinde St. Crutzen von seinem Wirken. Wolfgang Ritsert war unter anderem 18 Jahre Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und 30 Jahre Vorsitzender des Caritaskreises St. Crutzen. „In dieser Zeit wurde unser Wohnzimmer oft zum ehrenamtlichen Sozialbüro“, erinnern sich seine Töchter bei der Verleihung.

Nach seinem Renteneintritt besuchte er unter anderem pflegebedürftige Menschen der Sozialstation und tat, wofür den Pflegekräften leider meist die Zeit fehlt: „Ich habe zugehört und damit den Menschen und auch den Pflegekräften den Alltag erleichtert“, so Wolfgang Ritsert. Zudem war er 46 Jahre lang Ehrenamtsbetreuer für insgesamt 13 gesetzliche Betreuungen (früher Vormundschaften). Die letzte gab er erst vor zwei Jahren, im Alter von 84 Jahren, an das Amtsgericht zurück!

Bei all seinen Ehrenämtern konnte er immer auf die Unterstützung seiner Familie zählen, die oft die Familienzeit zur Verfügung stellte. „Dafür bin ich vor allem meiner vor zehn Jahren verstorbenen Frau sehr dankbar“, so der Geehrte.   

 

Kirchliche Ehrenämter

  • Aufbau der Katholischen Jugend in Weißkirchen (1952 bis 1963): Aufbau und Betreuung der Jungschargruppe (Don-Bosco-Gruppe) mit 17 neun- bis elfjährigen Jungen (1952 bis ­1959). Organisation von wöchentlichen Gruppenstunden, Fahrten, Zeltlagern. Nach Einberufung zur Bundeswehr (1959 bis 1960) Aufbau einer neuen Gruppe, die „Thomas-Morus-Gruppe". Mitglieder dieser Gruppe bestimm(t)en seit Jahrzehnten das kirchliche Leben in Crutzen.
  • Verantwortliche Positionen im Dekanat Bad Homburg (1952 bis 1963)
  • Wahl zum „Dekanatsjungscharführer" Bad Homburg (1955 bis 1959)
  • Wahl zum „Dekanatsjugendführer" des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) im Dekanat Bad Homburg (1959 bis 1963), Organisation und Gesamtverantwortung für den „Dekanatstag" 1962 der Katholischen Jugend in Weißkirchen mit 400 Teilnehmenden
  • Vorsitz im Pfarrausschuss (Vorgänger-Gremium des Pfarrgemeinderates) St. Crutzen (1963 bis 1969): jüngster Pfarrausschuss-Vorsitzender mit 25 Jahren. Vorsitz im Pfarrgemeinderat (1969 bis 1972 und 1975 bis 1987)
  • Mitglied im Vorstand des Pfarrgemeinderats (1987 bis 1997). Vorsitz im Pfarrgemeinderat St. Crutzen (1997 bis 1999), danach ständiges Mitglied. Hier kümmerte er sich vor allem um die Neuorganisation des Adventsmarktes.
  • Kommunionhelfer und Lektor in St. Crutzen (seit 1972)
  • Mitglied im Bezirks-Synodalrat Hochtaunus (1975 bis 2002)
  • Mitglied in der Diözesanversammlung der Diözese Limburg (1977 bis 1995)
  • Mitglied im Ortsausschuss St. Crutzen (ehemaliger Pfarrgemeinderat) (2012 bis 2019)


Sonstige Ehrenämter         

  • Stellvertretender Schiedsmann im Bezirk Stierstadt/Weißkirchen (2002 bis 2012)
  • Vorsitz im Caritas-Ausschuss = Caritaskreis St. Crutzen (1992 bis 2022)
  • Caritas-Spendensammler („Klinkenputzer") bei den Caritas-Sammelwochen im Ort (1983 bis 2005)
  • Mitglied im Caritas-Ausschuss der Gemeinde St. Ursula Oberursel/Steinbach (2012 bis 2019)
  • Beiratsmitglied der Sozialstation Oberursel (2012 bis 2019)
  • Wohnbezirkshelfer in St. Crutzen (1981 bis heute)
  • Caritas-Brief- Austräger: 2 x jährlich 100 Briefe (2006 bis heute)

 

Jugendhilfe

  • Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Sozialarbeiter im Jugendgefängnis Frankfurt/Höchst gründete er im Ehrenamt 1972 den „Höchster Verein für Jugendhilfe" und war bis 1975 ehrenamtlicher Kassenwart.
  • 1988 Gründungsmitglied des VBV (Verein zur Betreuung Volljähriger)

 

Ehrenamtsbetreuungen

  • Insgesamt 13 ehrenamtliche Vormundschaften/gesetzliche Betreuungen (1975 bis 2002)
  • Davon zwei Betreuungen über jeweils 34 und 46 Jahre

 

Turnverein 1889 Weißkirchen Taunus e. V.

  • Schriftführer und Pressewart (1955 bis 1980)
  • Mitglied im „Ehrenbeirat" (2010 bis 2018)
  • Ehrenmitglied

 

Antje Runge

Bürgermeisterin


Foto v. l. n. r.:

  • Christine Wiederspahn (Tochter)
  • Regine Ritsert-Dettmar (Tochter)
  • Wolfgang Ritsert
  • Bürgermeisterin Antje Runge
  • Annette Ritsert
  • Susanne Kügel