Tipps zur Bekämpfung von Staudenknöterich


Der Staudenknöterich breitet sich zunehmend in Gärten, Parkanlagen und Grünflächen aus. Anfangs noch unbemerkt, ist inzwischen kaum zu übersehen, wie rasant sich dieser sogenannte „invasive Neophyt“ immer weiter verbreitet. Die aus Asien stammenden, mehrjährigen Stauden bilden hochwüchsige, sehr dichte Sprosskolonien. Die Vermehrung erfolgt überwiegend über unterirdische Sprossen. Aus einem kleinen, circa zwei Zentimeter langen Rhizomstück mit austriebsfähiger Knospe kann bereits eine neue Pflanze aufwachsen. Der Staudenknöterich hat ein sehr hohes Regenerationsvermögen und ist extrem anpassungsfähig an den Standort.

Die Ausbreitung erfolgt häufig über Verschleppung mit Erdreich, beispielsweise bei Bodenarbeiten, Verdriftung von Pflanzenteilen durch Gewässer oder Ablagerung mit Gartenabfall.

An sonnigen feuchten Standorten, vorwiegend im Uferbereich und in Auen, bildet der Staudenknöterich sehr hochwüchsige, dichte Bestände, die andere Arten verdrängen können, darunter auch seltene und/oder einheimische Arten. Durch die Verdrängung spezifischer Nahrungspflanzen für Insekten wird das Futterangebot für spezialisierte Tierarten eingeschränkt und die Biotopqualität für Tiere beeinträchtigt.

Die Bekämpfung des Staudenknöterichs gestaltet sich schwierig und zeitaufwändig. Die Grün- und Forstabteilung des Bau & Service Oberursel (BSO) kennt die Hotspots und bekämpft die Bestände (vornehmlich durch Mahd) auf den städtischen Flächen im Rahmen ihrer personellen und technischen Möglichkeiten. Hierbei ist nur eine punktuelle Eindämmung möglich, da sich die Art bereits stark verbreitet hat und sehr vital ist.

 

Private Bekämpfungsmaßnahmen:

Grundstückseigentümerinnen und –eigentümer sind für die Bekämpfung auf eigenen Flächen verantwortlich, eine generelle Pflicht besteht nicht.

Ausgraben: Auf privaten Flächen sollten vorhandene Bestände ausgegraben und die Flächen nach circa drei Wochen auf Nachtriebe kontrolliert werden. Dabei möglichst die nachtreibenden Sprosse alle drei Wochen ausreißen.

Mahd: Gartenbereiche, in denen sich der Staudenknöterich ausbreitet, sollten mindestens sechs Mal im Abstand von drei Wochen zwischen Mai und September gemäht werden und das möglichst über mehrere Jahre. Dabei sollte das Mahdgut entfernt werden.

Mulchen:  (=Mähen und Liegenlassen der Sprosse) Das ist nur sinnvoll, wenn das komplette Abtrocknen der Sprosse sichergestellt ist. Nur bei trockenheißer Witterung ist die Gefahr des Wiederanwachsens der Sprosse gebannt!. Meist sind Maßnahmen über mehr als drei Jahre erforderlich.

Es ist empfehlenswert, die Pflanzenteile einer Entsorgung über Kompostierung in einer gewerblichen Kompostierungsanlage mit einer Mindesttemperatur von 70° C zuzuführen (Biotonne). Dies ist einer Kompostierung im eigenen Garten vorzuziehen.

Eine chemische Bekämpfung des Staudenknöterichs kommt nicht in Frage. Die Zulassungen für systemisch wirkenden Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung des Staudenknöterichs sind ausgelaufen, diese Mittel dürfen nicht mehr angewendet werden.

 

 

Christof Fink

Erster Stadtrat