Entscheidung zum weiteren Vorgehen zu Zukunft Innenstadt


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Am Mittwoch, 19.7.2023, stand in der Stadtverordnetenversammlung eine Beschluss­vor­lage zu „Zukunft Innenstadt“ auf der Tagesordnung, mit der konkrete Maßnahmen und das weitere Vor­gehen im Rahmen des Förderprogramms für das Jahr 2023 beschlossen wurden. Auch Empfehlungen für weitere Umsetzungen in den Folgejahren wurden ausgesprochen. Bürgermeisterin Antje Runge ist überzeugt: „Jetzt können wir die Umsetzung der Maßnahmen zur Begrünung, zu mehr Schatten und auch für Sitz- und Spielemöglichkeiten in unserer Innenstadt beginnen und damit die Aufenthalts­qualität in der Innenstadt stärken! Ein Mehrwert, der sowohl unserem Einzelhandel, als auch den Oberurselerinnen und Oberurselern, die in unserer Stadt bummeln, einkaufen oder sich einfach miteinander treffen, zu Gute kommt. Eine Investition für unsere Gesellschaft, für Ökologie und Ökonomie ist eine Investition in unsere Zukunft!“

 

Zukunft Innenstadt – Platzgestaltung

Auf Grundlage der Bürgerbeteiligung, der Planungs- und Prüfungsergebnisse, der Beratungen durch den Arbeitskreis Gestaltungskonzept City sowie Bera­tungen in den Fraktionen wurde eine Umgestaltung des Epinayplatzes für dieses Jahr beschlossen.

Geplant ist eine Pergola vor dem Tegut, die begrünt werden und an Hitzetagen Schatten spenden soll. Dabei ist eine blickdurchlässige und von allen Seiten zugängliche Gestaltung vorgesehen, um Blick­achsen und Wegbeziehungen zu erhalten. Darunter stehend sind zahlreiche Sitzelemente in unterschied­licher Ausrichtung als Verweilmöglichkeit und Kommunikationsort vorgesehen. Mobile Sitzelemen­te in Kombination mit Pflanzkübeln sind zwischen Holzweg und Pyramide vorgesehen. Diese können während größerer jährlicher Veranstaltungen vor­übergehend versetzt werden. Entlang der Kumelius­straße ist in den vorhandenen Pflanzbeeten eine Aufwertung und Ergänzung mit höher wachsenden Pflanzen (Sträuchern) vorgesehen. Nordöstlich sollen weitere Sitzmöblierungen zwischen zwei zu erhaltenden Bäumen hergestellt werden. Bei den Pflanzungen ist vorgesehen, schwerpunktmäßig vogel- und insektenfreundliche Arten einzusetzen, um die biologische Vielfalt in der Innenstadt zu unterstützen.

Die Umsetzung auf dem Epinayplatz soll nach dem „Herbsttreiben“ beginnen und spätestens Ende Oktober abgeschlossen sein. Es ist zudem vor­gesehen, die Kugelahorne, die entfernt werden, nach Möglichkeit umzupflanzen. Zu diesem Zweck wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Vitalität der Bäume zu ermitteln.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 147.000 Euro und können durch Fördermittel aus Zukunft Innenstadt I finanziert werden.

„Wir haben immer versprochen, dass 150.000 Euro für eine Platzumgestaltung in diesem Jahr vorhan­den sind, und das gehen wir jetzt mit dieser Um­setzung am Epinayplatz an“, macht Runge deutlich.

Zudem ist eine Umgestaltung des Europabrunnens auf dem Epinayplatz geplant. Es ist vorgesehen, das Becken mit Substrat zu füllen und mit Pflanzungen analog der Pflanzbeete im südlichen Platzbereich auszustatten. Die Bewässerung des Substrats kann durch die bestehenden Brunnendüsen erfolgen. Innerhalb des Beets ist die Anlage von Standbrunnen mit Reservoir vorgesehen, die künftig voraussichtlich monatlich aufgefüllt werden müssten, jedoch keinen Trinkwasseranschluss erfordern. Die Planung und Ausführung der Maßnahme erfolgt durch die Stadtwerke. Die entstehenden Kosten von rund 25.000 Euro werden über Mittel aus Zukunft Innenstadt II gedeckt.

„Der Epinayplatz und der Platz hinter der Stadthalle (Berlebachplatz) waren nach der Bürgerbeteiligung im letzten Jahr gleichauf auf dem ersten Platz für eine Umgestaltung. Dies haben wir sehr ernst genommen und beide Plätze gleichermaßen für eine Umsetzung geprüft“, hält die Bürgermeisterin fest. Der Berlebachplatz muss allerdings in diesem Jahr für eine Baustelle zur Verfügung stehen. Aufgrund der Komplexität, des Umfangs und der Kosten der Umgestaltung des Berlebachplatzes wurde durch die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie deutlich, dass eine Umgestaltung des Berlebachplatzes nicht mit Mitteln aus Zukunft Innenstadt umgesetzt werden kann. „Wir gehen aber davon aus, dass eine Umgestaltung des Berlebachplatzes hinsichtlich der aus der Bürgerbeteiligung favorisierten Elemente hin zu mehr Aufenthaltsqualität und Klimaanpassung ein hoher Gewinn für Oberursels Innenstadt und die Oberurselerinnen und Oberurseler wäre. Deshalb wird mit der Beschlussvorlage der Wille bekundet, den Platz außerhalb des Förderprogramms Zukunft Innenstadt umzugestalten und die Planungen zur Umgestaltung des Platzes fortzusetzen“, so Runge. Hierfür sollen zusätzliche Fördermittel nach Möglichkeit akquiriert werden. Zudem sollen Mög­lichkeiten des Fundraising geprüft werden.

 

Zukunft Innenstadt - Grüner Weg und Pocket Parks

Im Rahmen des Programms Zukunft Innenstadt II gibt es drei große Projekte: Die Entwicklung eines Grünen Weges sowie die Projekte Mobilität und Wasser.

Zur Entwicklung des Grünen Wegs als Umsetzungs- und Anwendungsbeispiel des Freiraum- und Platz­gestaltungskonzeptes wird das weitere Vorgehen zu den Pocket Parks beschlossen: Zwei Pocket Parks sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden:  Der Hospitalkirchplatz sowie der Platz Schlenkergasse/ Strackgasse.

Zur weiteren Planung und Umsetzung bei ent­sprechend vorhandenen Mitteln werden nachfolgend als nächste Priorität auf Basis der Empfehlung des AK Gestaltung City der Platz am St. Barbarabrunnen sowie die Fläche am Bahnhof (rund um das Trafohaus) vorgeschlagen.

„Der Grüne Weg, der sich vom Bahnhof bis zur Bleiche ziehen wird, wird sukzessive weiterentwickelt und ganzheitlich gedacht“, so Runge. „Neben der Gestaltung der Pocket Parks prüfen wir gerade noch mögliche Spielorte zur Umsetzung für dieses Jahr, zudem entwickeln wir einen Gestaltungspfad als digitalen Stadtspaziergang, möchten ein Urban Gardening Projekt an den Start bringen und eine Beratung für Fassadenbegrünung anbieten. Auch ein Ausstattungskatalog für Sitzmöbel und andere Ele­mente ist in Erarbeitung. Kurzum: Hier werden wich­tige Bausteine miteinander verzahnt, um insgesamt unsere Innenstadt hinsichtlich mehr Aufenthalts­qualität und Klimaanpassung aufzuwerten.“

Im Rahmen des Projekts Mobilität soll basierend auf den Plänen zur Umgestaltung der Eppsteiner Straße im September 2023 ein einjähriger Verkehrsversuch gestartet werden. Informationsveranstaltung, Work­shops und Beteiligungsformate hierzu befinden sich in Planung.

Wasser spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Brunnenstadt: Neben dem Umbau des Brunnens am zentralen Epinayplatz soll mit dem Beschluss die Prüfung der Niederbringung eines Brunnens zur Befüllung des städtischen Gieß-Tankwagens im Innenstadtbereich beauftragt werden. „Wir haben auf Empfehlung des Arbeitskreises einen Round-Table Wasser mit wichtigen Stakeholdern eingerichtet, der die Diskussion fachlich begleitet“, führt Runge aus und sagt abschließend: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Beschluss jetzt einen ganzen Schritt weitergekommen sind. Wir haben geprüft, priorisiert und entschieden. Nun geht es an die Umsetzung. Die Gestaltung der Innenstadt im Zusammenhang mit der gesamten Stadtentwicklung im Sinne von Klima­anapassung und mehr Aufenthaltsqualität werden wir natürlich auch über die Umgestaltungen in diesem Jahr hinaus fortsetzen.“

Im September ist eine zentrale Infoveranstaltung auf dem Epinayplatz geplant, um über die Entwicklungen und Umgestaltungen zu informieren. Der Termin wird in der zweiten Augusthälfte bekannt gegeben.

 

 

Antje Runge

Bürgermeisterin



Abbildung Quelle: sichtfeld Landschaftsarchitektur - D. Hock