Saniertes Feuerwehrhaus Weißkirchen offiziell übergeben


Gestern war es soweit: Im Rahmen des „Tag der offenen Tür“ wurde den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Weißkirchen das frisch sanierte Gerätehaus offiziell übergeben.

„Was lange währt, wird endlich gut. Heute ist ein großer Tag für Weißkirchen, das Feuerwehrhaus wird nun offiziell seiner Bestimmung übergeben. Dabei bietet das frisch sanierte Gebäude den freiwilligen Feuerwehrkräften erhebliche Erleichterungen im Einsatzbetrieb und die Alarmwege sind wieder zeitgemäß. Die Sicherheit und Gesundheit beim Feuerwehrdienststehen vorne an. Darüber hinaus ist das Feuerwehrhaus als kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt wichtig, denn andere Vereine können die Räume ebenso nutzen. Das frisch sanierte Haus ist damit ein Gewinn für die Wehr und das große Ehrenamt in  Weißkirchen“, so Bürgermeisterin Antje Runge . „Vor allem gibt es im 1. OG auch neue Räume für die wichtige Jugendarbeit. Denn nur durch den Nachwuchs können wir unsere freiwillige Feuerwehr erhalten und ausbauen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für den großartigen Einsatz rund um die Sanierungsarbeiten. Danke insbesondere an die Mitglieder der Feuerwehr Weißkirchen für die hervorragende Arbeit, die hier im Ortsteil und auch für die gesamte Stadt geleistet wird, weit über den Brandschutz hinaus“, lobt der Erste Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink das große Engagement der ehrenamtlichen Kräfte.

 

Das Feuerwehrhaus

Das mittlerweile älteste Feuerwehrhaus in Oberursel (Taunus) wurde noch vor der Gemeinde­gebiets­reform fertiggestellt und 1971 von der Freiwilligen Feuerwehr Weißkirchen bezogen. Über die letzten 50 Jahre erfolgten zwar mehrere An- und Umbauten, die Räumlichkeiten entsprachen aber längst nicht mehr den Anforderungen an ein zeitgemäßes Feuer­wehrhaus. Eine Sanierung war dringend notwendig.

 

Die Sanierungsmaßnahmen

Im ersten Bauabschnitt wurde Ende 2020 eine zweite Fahr­zeughalle in sogenannter Leichtbauweise er­richtet. Von dort können zwei Einsatzfahrzeuge in die Einsätze starten. Dies war vor allem deshalb notwendig, weil die Feuerwehrfahrzeuge mittlerweile größer sind als in den 70er Jahren und die Feuer­wehr umfangreichere Aufgaben zu leisten hat. Um die Sicherheit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu gewährleisten und damit sich ankommende und ausrückende Feuerwehrleute nicht gegenseitig behindern war es notwendig, einen sog. Alarmweg gemäß den geltenden Vorschriften neu zu planen und umzulegen.

Im zweiten Bauabschnitt, der im 1. Quartal 2021 startete, wurden an der bestehenden Fahr­zeughalle die Einfahrtstore entfernt, das gesamte Dach der Halle kontrolliert rückgebaut, die Wände der Halle erhöht und das Dach wieder geschlossen. Durch die Erhöhung der Halle um 83 cm konnten neue, größere Tore eingebaut werden. Diese gewährleisten auch modernen Einsatzfahrzeugen die sichere Ein- und Ausfahrt in die Halle. Neben den primären Aufgaben im Rahmen des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe im Stadtteil Weißkirchen deckt die Wehr auch überörtliche Sonderaufgaben in der Stadt Oberursel und im Katastrophenschutz des Hochtaunuskreises ab, worin sich die Umbauten zusätzlich begründen.

Während der Baumaßnahme zeigte sich, dass eine Seitenwand der Fahrzeughalle der künftigen Belas­tung nicht standhalten würde, da sie in einem wesentlich schlechteren Zustand war, als ursprüng­lich angenommen. Nach Absprache mit einem Statiker und verschiedenen Berechnungen wurde entschieden, dass diese Wand Stück für Stück abgebrochen und anschließend wieder neu errichtet werden muss. Wände und Decke wurden so dimensioniert, dass sie die zukünftige Last der erhöhten Halle und der, in Teilbereichen darüber entstandenen Räumlichkeiten, sicher tragen können. Die Aufstockung wurde in Holzbauweise realisiert und ist vom Obergeschoss des Bestandsgebäudes aus durch einen neu geschaffenen Zugang zu erreichen.

 

Jugendarbeit

Mangel an Räumen für die Jugendarbeit und die Brandschutzerziehung stellten die Wehr immer wieder vor Herausforderungen. Hierfür stehen jetzt die im Obergeschoss geschaffenen beiden neuen Räume für die Jugendarbeit zur Verfügung und sind eine wichtige Ergänzung für die Nachwuchs­förderung der Feuerwehr Weißkirchen.

 

Ergänzend zu den baulichen Veränderungen auf dem Gelände der Feuerwehr wurde zusätzlich eine ca. 40 m lange Hecke gesetzt, ein Baum gepflanzt und die neuen Dachflächen, rund 260 m², extensiv begrünt. Es ist geplant, auf dem Dach eine Photo­voltaik-Anlage zu errichten.

Unterschiedliche Herausforderungen, die zu Baube­ginn nicht abzusehen waren, haben zu Verzö­gerungen im Baufortschritt geführt: unvor­her­sehbare Gegeben­heiten an der Bausubstanz, massive Liefer­engpässe für verschiedene Baumaterialien und auch Firmen, die zeitweise komplett in Quarantäne mussten. Die Kosten belaufen sich aktuell auf 1,7 Millionen Euro.

Die Freiwillige Feuerwehr Oberursel-Weißkirchen freut sich auf die Nutzung des neuen Feuerwehrhauses. Nicht zuletzt spielen das Gebäu­de und die angrenzende Bleiche auch für das kulturelle Leben im südlichen Stadtteil eine wichtige Rolle. Veranstaltungen wie z.B. die Kerb oder der Tag der offenen Tür in und um das Feuerwehrhaus sind aus dem Stadtteilleben nicht mehr wegzu­denken. Und gerade nach zwei Jahren Pandemie ist die Freude auf diese Veranstaltungen, aber auch die Rückkehr zum geregelten Dienst- und Übungs­betrieb, besonders groß.

 

 

Christof Fink

Erster Stadtrat


Das Foto zeigt Bürgermeisterin Antje Runge und Ersten Stadtrat und Feuerwehrdezernenten Christof Fink bei der offiziellen Übergabe an den Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Weißkirchen, Andreas Henzler.