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erinnerungskultur
Sechs neue Stolpersteine werden in Oberursel verlegt
Sechs neue „Stolpersteine“ werden in Oberursel verlegt
Anlässlich des Erinnerns an die Reichspogromnacht, die sich am 9. November zum 84.Mal jährt, finden in Oberursel zwei Veranstaltungen statt. Am Dienstag, 8. November 2022, um 18 Uhr, gibt es eine Informationsveranstaltung zu den „Stolpersteinen“ im neuen Kulturcafé Windrose, Strackgasse 6. Nach einer Einleitung von Bürgermeisterin Antje Runge wird das Schulprojekt der Feldbergschule vorgestellt, bei der das Thema Erinnerungskultur fest im Unterricht verankert ist. Danach gibt Historikerin Angelika Rieber Informationen zu den Standorten und den Schicksalen betroffener Familien. Es folgt ein Vortrag von Dr. Cilli Kasper-Holtkotte zum Thema „Flucht in die unbekannte Wildnis – Jüdische Flüchtlinge in Ostafrika“, im Anschluss können der Referentin Fragen gestellt werden. Zur Veranstaltung laden die Kooperationspartner des Projektes Stolpersteine gemeinsam ein: die Feldbergschule, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus e. V. und die Stadt Oberursel (Taunus).
Am Mittwoch, 9. November 2022, ab 11.30 Uhr, werden in Oberursel sechs neue Stolpersteine verlegt. Treffpunkt ist in der Herzbergstraße 2A, gefolgt von der Liebfrauenstraße 21B und Altkönigstraße 48. Alle Oberurseler sind zur Teilnahme an der Verlegung eingeladen, um an ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erinnern, die durch den Nationalsozialismus ihre Wohnungen und Besitztümer, ihre Familien und ihre Leben verloren. „Der 9. November 1938 ist eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Mit der Verlegung neuer Stolpersteine in unserer Stadt holen wir die Opfer von Verfolgung und Ermordung durch den Nationalsozialismus aus der Anonymität und erinnern an ihrem früheren Wohnort unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wichtig ist dabei die Einbindung von Schülerinnen und Schülern der Feldbergschule, um das Bewusstsein wachzuhalten und sich nicht von rechtsradikaler Propaganda, Hass und Hetze anstecken zu lassen. Die Erinnerungen an die Novemberpogrome tragen dazu bei, dass sich die Geschehnisse nicht wiederholen“, so Bürgermeisterin Antje Runge.
In der Herzbergstraße 2A wird der Stolperstein am letzten Wohnort von Eugen Rothschild gesetzt, im Anschluss folgt die Verlegung eines Stolpersteines vor dem Haus in der Liebfrauenstraße 21 B, dem ehemaligen Wohnort von Meta Schnitzlein. Vier Steine werden in der Altkönigstraße 48 verlegt, wo Familie Kahn zuletzt lebte. Schülerinnen und Schüler der Feldbergschule übernehmen die Verlegung der sechs Steine diesmal selbst.
Mit dem Projekt „Stolpersteine“ erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenksteine aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1.800 Kommunen Deutschlands und in 29 Ländern Europas. Die ersten Stolpersteine in Oberursel wurden am 3. März 2022 gemeinsam mit dem Künstler Demnig und Schülerinnen und Schülern der Feldbergschule verlegt, die auch die Pflege übernommen haben. Zur Verlegung der Stolpersteine im März gibt es einen Film, der hier abgerufen werden kann:
https://www.oberurselimdialog.de/kunstprojekt-erinnerungskultur.
Am 9. November um 19 Uhr veranstaltet die Initiative Opferdenkmal e. V. eine Szenische Lesung unter dem Titel „Empfänger unbekannt“ zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938.
Mehr Informationen hier:
Spenden sind weiterhin nötig
„Die Spenden von Bürgerinnen und Bürgern waren die Basis für das Gelingen dieses Projektes. Weitere Unterstützung ist jederzeit möglich und wird auch benötigt für weitere Verlegungen von Stolpersteinen. Ich danke allen, die sich hier engagieren“, so die Bürgermeisterin.
Spendenkonto
Taunus-Sparkasse
IBAN DE65 5125 0000 0007 0015 92
Stichwort „Stolpersteine“
Vertiefende Informationen zum Projekt Stolpersteine gibt es hier: www.stolpersteine.eu .
Weitere Informationen über die bisherigen Verlegungen der Stolpersteine unter www.oberurselimdialog.de.
Antje Runge
Bürgermeisterin