Feuerwehr

Feuerwehrfahrzeuge bekommen Abbiegeassistenten

Einbau von Abbiegeassistenten - Oberursel investiert in Sicherheit der Feuerwehrfahrzeuge und trainiert ihre Einsatzkräfte 

In der vergangenen Woche wurden fünf Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Oberursel mit sogenannten „Abbiegeassistenten“ ausgestattet. Weitere fünf folgen im Januar. „Die Systeme bieten den Maschinistinnen und Maschinisten der Großfahrzeuge die Möglichkeit, den toten Winkel beim Abbiegen einzusehen und alarmieren, wenn sich eine Person im Abbiegebereich befindet“, erklärt der für den Umbau verantwortliche Mitarbeiter der Stabstelle Brand- und Zivilschutz, Reimund Burkardt.

Die Maßnahme, welche mit Fördermitteln des Bundesamtes für Güterverkehr unterstützt wurde, beziffert sich auf rund 18.000 €, von denen 80% gefördert wurden. „Wir erhöhen hiermit die Sicherheit der Einsatzkräfte, insbesondere für die Fahrerinnen und Fahrer der Feuerwehr-LKW und natürlich aller Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer“, ergänzt Feuerwehrdezernent Christof Fink. Die Systeme nutzen eine Kamera, um den Verkehrsraum bei einem Abbiegevorgang zu überwachen, zudem alarmieren Sensoren, wenn sich im kritischen Umfeld des Fahrzeuges Personen befinden. Die Fahrerin bzw. der Fahrer kann die Kamera über einen Monitor einsehen und erhält ein akustisches und visuelles Signal, wenn sich eine Verkehrsteilnehmerin bzw. ein Verkehrsteilnehmer  im Abbiegebereich befindet.

Nebst dem Einbau der Abbiegeassistenten konnten am vergangenen Samstag insgesamt zehn Einsatzkräfte bei einer Fahrerschulung auf einem Verkehrsübungsplatz das Fahrverhalten der Großfahrzeuge in Gefahrensituationen kennenlernen. „Wir versuchen, diese Schulungen unseren ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen regelmäßig anzubieten, damit sie sicherer im Führen der Einsatzfahrzeuge werden“, erläutert Fink.

Die Fahrerinnen und Fahrer der LKW konnten im Rahmen des Trainings das Verhalten der Fahrzeuge auf glatter Fahrbahn, in Kurven und bei Notfallbremsungen kennenlernen. Insbesondere Fahrzeuge mit Wassertank verhalten sich grundsätzlich anders als der private PKW. Durch den Bremsvorgang schwappt das Wasser innerhalb des Tanks nach dem Bremsvorgang hin- und her, weshalb es wichtig ist, nach dem Stillstand des Fahrzeuges weiter auf der Bremse stehen zu bleiben. „Zwar wird dieses Verhalten durch Bleche innerhalb der Tanks versucht zu kompensieren, dennoch lässt es sich nicht gänzlich verhindern“, erklärt Stadtbrandinspektor Valentin Reuter.

Er weist weiterhin darauf hin, dass das Risiko für Unfälle laut Statistiken bei Einsatzfahrten um bis zu 17-mal wahrscheinlicher ist, als bei einer Fahrt ohne Sonderrechte (Blaulicht und Martinshorn). Hier hilft nur mit regelmäßigen Trainings und mit Systemen wie den Abbiegeassistenten zu versuchen, die Sicherheit zu erhöhen. Im kommenden Jahr sollen noch weitere Fahrzeuge mit Abbiegeassistenten ausgestattet werden und Trainings auf dem Verkehrsübungsplatz angeboten werden.

 

Christof Fink

Erster Stadtrat