Standortsuche für eine neue Sporthalle der TSGO


Die Stadtverwaltung Oberursel (Taunus) prüft derzeit gemeinsam mit der Turn- und Sportgemeinde 1861 e. V. (TSGO), welcher Standort sich für den Bau einer neuen Sporthalle am besten eignet. Ziel ist es, dem Verein eine zukunftsfähige Perspektive für seine sportlichen Aktivitäten zu bieten.

„Die TSGO ist der größte Sportverein in Oberursel und bietet damit breit aufgestellt ein Angebot für viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Als Bürgermeisterin unterstütze ich den Verein als wichtigen Stützpfeiler unserer Stadtgesellschaft von Anfang an bei der Suche nach einem neuen Standort, der sich aus meiner Sicht zwischen der Stadtmitte und dem Oberurseler Norden befinden sollte. So wären auch in Zukunft alle Stadtteile mit einer Sporthalle ausgestattet, damit die Menschen vor Ort die sportlichen und zugleich gesellschaftlichen Funktionen eines Vereins wahrnehmen können. Die Sportvereine waren zuerst durch Corona und dann durch die Schließungen der Kreishallen besonders herausgefordert – auch hier unterstütze ich durch zahlreiche Gespräche mit der TSGO, den Nachbarkommunen und dem Hochtaunuskreis, um eine tragfähige solidarische Lösung für alle zu finden.“

 

Hintergrund: Verpflichtung aus früherem Vertrag

Hintergrund der aktuellen Standortsuche ist der am 1. August 2013 geschlossene Aufhebungsvertrag zwischen der Stadt Oberursel und der TSGO. Mit diesem endete der ursprüngliche Nutzungsvertrag vom 13. März 1953 für den Altkönigsportplatz. In dem Aufhebungsvertrag hatte sich die Stadt verpflichtet, der TSGO ein Grundstück mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern für ein Gebäude für Vereinszwecke zur Verfügung zu stellen. Am 23.11.2023 hat die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat beauftragt, zu prüfen, ob Teile des Grundstücks der ehemaligen Hans-Thoma-Schule zur Verfügung gestellt werden können. Dies war aufgrund der Pläne des Hochtaunuskreises nicht möglich. Alternativ sollte geprüft werden, ob der Hallenbau im südlichen Bereich des Frei- und Hallenbades realisiert werden kann.

 

Vier mögliche Standorte aktuell in der Prüfung

Neben den bislang geprüften vier Standorten – der ehemaligen Hans-Thoma-Schule, der Liegewiese im Freibad, dem Parkplatz am Borkenberg und einer Fläche im geplanten Gewerbegebiet „Südliche Riedwiese“ – wird nun auch eine Fläche nördlich der Lise-Meitner-Straße im Gewerbegebiet „An den Drei Hasen“ in die Betrachtung einbezogen. Der Standort der ehemaligen Hans-Thoma-Schule wurde nicht mehr vertiefend untersucht, da die Fläche aufgrund der Erweiterung der Hans-Magiera-Schule als Option nicht mehr zur Verfügung steht.

Im Sommer hat die TSGO im Gespräch mit der Stadtverwaltung verdeutlicht, dass die Fläche im Gewerbegebiet an den Drei Hasen die favorisierte Fläche des Vereins ist. Im Oktober wurde vereinbart, diese Planung voranzutreiben und die Gremien einzubinden.

Da für alle vier Standorte derzeit noch kein Planungsrecht besteht und die Flächen gemäß § 35 Baugesetzbuch (BauGB) dem Außenbereich zugeordnet sind, wird im nächsten Schritt ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Durch die erforderliche Neuordnung der Grundstückzuschnitte sowie die umfassende Umweltprüfung wird eine sorgfältige und nachhaltige Planung sichergestellt. Nach aktuellem Stand ist mit einer Bereitstellung der Fläche in rund zweieinhalb Jahren zu rechnen.

 

Planerische Perspektive im Regionalen Flächennutzungsplan

Derzeit befindet sich der Regionale Flächennutzungsplan (RegFNP) für den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main in der Neuaufstellung. Bis zum 28. November 2025 findet die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden statt.

Im Vorentwurf des RegFNP ist für die Fläche nordwestlich der Lise-Meitner-Straße und nordöstlich der Erich-Kästner-Schule ein Bereich für den Gemeinbedarf mit Zweckbindung Schule vorgesehen. In Abstimmung mit den Schulbauprojekten des Hochtaunuskreises könnte hier auch Raum für eine neue Sporthalle entstehen – flächenmäßig wäre eine Ausdehnung auf rund 5.000 Quadratmeter möglich. Bürgermeisterin Runge lädt deshalb den Hochtaunuskreis, die TSGO und die zuständigen Fachbereiche zu einem Runden Tisch ein.

 

Bewertung und Priorisierung der Standorte

Die Stadt Oberursel wird den städtischen Gremien im November 2025 eine umfassende Information zur Bewertung und Priorisierung der Standortvorschläge vorlegen als Information zur Kenntnis geben. Dabei werden nicht nur die planungsrechtlichen Voraussetzungen berücksichtigt, sondern auch weitere Kriterien wie Lage im Stadtgebiet, Demografie, Erschließung, Emissionen, die Verfügbarkeit von alternativen Verwendungen und die Bedürfnisse des Sportvereins. Der Standort an der Lise-Meitner-Straße wird dabei auch aus Sicht der Verwaltung priorisiert. Wenn sich ein Standort weiter konkretisiert, wird dieser den städtischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt.

 

Antje Runge

Bürgermeisterin