Memory Spots informieren als Teil der Erinnerungskultur über Zwangsarbeit während der NS-Zeit 


Das Frankfurter Performancekollektiv profikollektion untersucht Orte der Zwangsarbeit in Oberursel in der NS-Zeit. Sie beleuchten historische Ereignisse und die Geschichte der Orte, unter anderem der Zwangsarbeiterlager Kupferhammer, in der Motorenfabrik Oberursel (später „Klöckner Humboldt Deutz AG) und dem ehemaligen „Westerwälder Hof“ in Oberstedten. Dazu sind verschiedene Audioarbeiten im Stadtraum entstanden. „Dieses innovative Projekt als Kooperation mit der Stadt Flörsheim und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain ist Teil der lebendigen Erinnerungskultur unserer Stadt. Leider werden es immer weniger Zeitzeugen, die nachfolgende Generationen aus erster Hand informieren können. Daher muss Erinnerung neue Wege gehen. Dieses emotional berührende Projekt ist ein neuer Schritt zur Begegnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart“, so Bürgermeisterin Antje Runge.

Bei dem Release am 14. September werden die Audio-Dateien erstmals hörbar sein. Jan Deck und Katja Kämmerer von profikollektion stellen diese Interessierten an einem Stand am Vortaunusmuseum zur Verfügung. Diese können dann bei einem gemeinsamen Rundgang an den historischen Orten entweder per digitaler App auf dem eigenen Smartphone oder per geliehenem MP3-Player mit Kopfhörern gehört werden. Das Angebot ist kostenfrei.

profikollektion erforscht gesellschaftliche Themen mit künstlerischen Mitteln, zumeist ortsspezifisch. Der historische Ort ist dabei Gegenstand der künstlerischen Erforschung – er ist Träger, Dokument, Zeuge, Vermittler der Geschichte und er ist zugleich Mitakteur. Die Projekte werden Begegnungen zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem, mit Anbindung an die mögliche Zukunft. Das Team: Sound & Komposition: Louisa Beck, Sprecherinnen: ASJA und Cornelia Niemann, künstlerische Leitung: Jan Deck & Katja Kämmerer, O-Töne Interviews: Maren Horn, Helmut Hujer, Renate Quandel, Angelika Rieber sowie die Historikerin Christine Hartwig-Thürmer. Recherche unter anderem auf der Basis der Texte von Erwin Herzberger, Helmut Hujer und Bernd Ochs. Das Projekt wird gefördert von der Stadt Oberursel (Taunus), der Stadt Flörsheim am Main und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

 

Antje Runge

Bürgermeisterin