Beteiligung zum Stadtentwicklungsplan: Stadtspaziergänge beendet – Online-Plattform noch bis 5. September geöffnet  


Am Freitag, 29. August 2025, nahmen erneut viele Bürgerinnen und Bürger an den beiden letzten Stadtspaziergängen im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum künftigen Stadtentwicklungsplan teil. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Antje Runge, Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sowie Fachleuten des Architekturbüros bb22 wurden engagiert Ideen ausgetauscht, Fragen gestellt und Hinweise gegeben.

Seit dem 18. August steht der Bürgerschaft zusätzlich die neue digitale Beteiligungsplattform unter www.oberursel-mitmachen.de zur Verfügung. Während die Spaziergänge durch die vier sogenannten Fokusräume – Gewerbegebiet Süd, Urselbach, Rathausareal und Alte Post an der Haltestelle Altstadt – inzwischen abgeschlossen sind, läuft die Online-Beteiligung für alle vier Bereiche noch bis einschließlich 5. September weiter.

 

Starke Resonanz auf Stadtspaziergänge

Die vier Stadtspaziergänge boten interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich direkt vor Ort über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungspotenziale in den jeweiligen Stadtteilen zu informieren und ihre Perspektiven in den Dialog mit Verwaltung, Politik und Planungsexpertinnen und -experten einzubringen. Die Gespräche und Rückmeldungen fließen genauso wie die Resultate der Online-Beteiligung nun in die weitere Erarbeitung des Stadtentwicklungsplans ein.

 

„Die Beteiligung zeigt, dass Stadtentwicklung viele Menschen bewegt“

Bürgermeisterin Antje Runge schätzt das Engagement der rund 150 Teilnehmenden: „Ich bedanke mich sehr bei allen Beteiligten der Stadtspaziergänge. Die Resonanz war durchweg konstruktiv und zeigt, wie wichtig den Menschen in Oberursel die Zukunft ihrer Stadt ist Das zeigt deutlich: Stadtentwicklung ist kein abstraktes Planungsinstrument, sondern betrifft das tägliche Leben – vom Arbeits- oder Schulweg der Kinder bis hin zur Mittagspause im Grünen. Die Spaziergänge haben bewiesen, dass viele Menschen bereit sind, sich einzubringen, Ideen zu äußern und mitzugestalten. Jetzt laden wir alle bei diesem Projekt und auch in Zukunft ein, digital ihre Meinung abzugeben. Jede Perspektive zählt – und hilft uns dabei, Oberursel zukunftsfähig und lebenswert weiterzuentwickeln.“

 

Fokusraum: Gewerbegebiet Süd – klimaangepasst und vernetzt

Ein zentrales Thema des Beteiligungsprozesses ist die Entwicklung des Gewerbegebiets Süd. Das Gewerbegebiet Süd soll zu einem klimaangepassten, innovativen Standort bei einem weiteren Ausbau des attraktiven Branchenmix weiterentwickelt werden. Der Ausbau der Gewerbeansiedlungen mit Bestandsimmobilien und neuen Gewerbeflächen wird strategisch durch eine Clusterbildung fortentwickelt. Am Beispiel vom Gewerbegebiet wurde beim Rundgang aufgezeigt, wie die räumliche Konzentration von Unternehmen und Institutionen ähnlicher Wirtschaftszweige den Standort positiv beeinflusst. Bei der Weiterentwicklung sollen sowohl das hiesige Gewerbe, als auch internationale Unternehmen fokussiert werden. Der veränderte Markt für Gewerbeimmobilien und die notwendigen Investitionen stellen dabei eine große Herausforderung dar. Auch die Reaktivierung der brachliegenden Fläche des ehemaligen Thomas-Cook-Geländes sowie die Erschließung der Erweiterungsfläche „GE Südliche Riedwiese“ wurden als der Entwicklung in den Blick genommen.

Darüber hinaus wären Maßnahmen zur Optimierung des ruhenden Verkehrs und der Aufbau interner Sharing- und Logistiksysteme denkbar. Im Bereich Energie und Klima könnten Dachflächen für Solarenergie und Begrünungen aktiviert, Entsiegelungsmaßnahmen gefördert und neue Retentionsflächen geschaffen werden.

Eine besondere Bedeutung käme der Aufwertung des Urselbachs zu, der künftig als naturnahes Element stärker erlebbar gemacht werden könnte – etwa durch Aufenthaltsbereiche und gastronomische Angebote, was sich positiv bei der Akquise von Fachkräften auswirkt. Auch die vorhandenen Sportflächen ließen sich mehrfach nutzen, etwa als Bewegungsräume für Beschäftigte während der Mittagspause.

 

Fokusraum Urselbach: verbindendes Landschaftselement mit Entwicklungspotenzial

Der Urselbach selbst ist ein zentrales Landschaftselement, das weite Teile des Stadtgebiets durchzieht. Im Stadtentwicklungsprozess wird er in fünf Teilräume gegliedert, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Im Taunusgebiet stünden beispielsweise der Naturschutz, die Schaffung von Retentionsflächen im Wald sowie der Einsatz klimaresilienter Vegetation im Vordergrund. In Oberursel-Nord könnten neue Spiel- und Freizeitangebote sowie multifunktionale Aufenthaltsbereiche entlang des Baches entstehen.

Für die Innenstadt wäre es möglich, sogenannte „grün-blaue“ Begegnungszonen am Wasser zu schaffen – etwa im Zuge der Neugestaltung des Rathausareals oder des Quartiers Marxstraße. Diese Zonen könnten soziale, kulturelle und gastronomische Angebote integrieren.

Auch im Gewerbegebiet Süd könnte der Urselbach künftig eine zentrale Rolle spielen – durch Aufenthaltsflächen am Wasser, eine Integration des Gewässers in die Gebietsstruktur sowie eine berücksichtigende Gestaltung im Zuge der Umwandlung des Thomas-Cook-Areals.

Im Abschnitt des Urselbachs in Weißkirchen wiederum könnten Maßnahmen zum Hochwasserschutz, zur Entsiegelung sowie zur Förderung der Biodiversität im Vordergrund stehen.

 

Mitmachen weiterhin möglich

Informationen zum Stadtentwicklungsprozess sowie die digitalen Beteiligungsmöglichkeiten finden sich unter www.oberursel-mitmachen.de. Die digitale Beteiligung zum Stadtentwicklungsplan (STEP) ist noch bis einschließlich 5. September 2025 geöffnet. Grundsätzlich wird diese digitale Beteiligungsplattform zukünftig bei weiteren Beteiligungsformaten und anderen Themen zur Verfügung stehen.

 

Antje Runge

Bürgermeisterin


Fotos Bildnachweis: Stadt Oberursel

Stadtspaziergang Urselbach und Stadtspaziergang Gewerbegebiet Süd mit Bürgermeisterin Antje Runge