- Rathaus
- Erleben & Entdecken
- Leben & Wohnen
- Wirtschaft & Stadtentwicklung
Besuch von Bürgermeisterin Antje Runge im Tierheim Hochtaunus
Neubau des Tierheims: Moderne Ausstattung und mehr Platz für Mensch und Tier
Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Bürgermeisterin Antje Runge auch das Tierheim Hochtaunus in Oberursel. Sie informierte sich bei Tierheimleiterin Nicole Werner über die Arbeit des Tierheims und sprach auch über die Pläne für das neue Hauptgebäude am Forsthausweg.
Das Tierheim Hochtaunus in Oberursel erhält einen Neubau, da das bestehende Hauptgebäude aus dem Jahr 1964 stark sanierungsbedürftig ist. Die Kosten für den Neubau werden auf rund 4,5 Millionen Euro geschätzt, dabei tragen die Kommunen zwei Drittel der Kosten, ein Drittel kommt aus privaten Spenden. Der Neubau soll im Frühjahr 2027 mit einem modernen Quarantänebereich für Hunde, Unterbringungsmöglichkeiten für Katzen, Kleintiere und Vögel, eine 60 Quadratmeter große Tierarztpraxis, Verwaltungsräume sowie zwei Personalwohnungen bezugsfertig sein. Die Kommunen des Hochtaunuskreises übernehmen dabei den größten Anteil der Kosten, ergänzt durch Spenden.
„Mit dem Neubau entsteht eines der modernsten Tierheime Hessens. Es ist ein wichtiger Schritt für zeitgemäßen Tierschutz und bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. Als Kommune obliegt uns die Verantwortung für die Tierunterbringung, insbesondere bei Fundtieren und in Tierheimen und ich appelliere an alle: Haustiere sind für viele Menschen Familienmitglieder – und man sollte sich dieser Verantwortung stets bewusst sein, bevor man ein Tier aufnimmt. Wer sich für ein Tier entscheidet, übernimmt eine Aufgabe für viele Jahre, die Freude, Fürsorge und auch Verpflichtungen mit sich bringt“, betonte Bürgermeisterin Runge.
Wer nach reifer Überlegung ein Tier aufnehmen möchte, kann sich an das Tierheim außer zu Katzen und Hunden auch zu Kleintieren wie bspw. Kaninchen, Mäusen, Chinchillas oder Vögeln wenden. Schauen Sie gerne auf die Homepage des Tierheims unter Vermittlungstiere: www.tierheim-hochtaunus.de.
Nachhaltigkeit im Fokus
Das neue Gebäude wird nicht nur funktional, sondern auch nachhaltig: Vorgesehen sind eine moderne Wärmepumpe, eine Photovoltaikanlage mit rund 100 Quadratmetern Fläche sowie eine Zisterne zur Bewässerung der Grünflächen. Damit trägt das Tierheim aktiv zum Klimaschutz bei.
Alltag im Tierheim: Große Belastung durch Abgabe-Tiere
Neben den Zukunftsplänen prägen auch aktuelle Herausforderungen den Alltag. Vor allem Hunde, die während der Corona-Pandemie angeschafft und später wieder abgegeben wurden, bereiten Probleme. Viele Tierhalter hätten sich damals nicht ausreichend bewusstgemacht, welche Verantwortung und Kosten mit einem Haustier verbunden sind, heißt es seitens der Verantwortlichen des Tierheims. Später sind sie oftmals über verschiedene Verkaufsplattformen weitervermittelt worden, bis sie im Tierheim landen und dieses an das Limit bringen. Besonders schwer zu vermitteln sind sogenannte Listenhunde oder Tiere, die bereits einen Beißvorfall hatten. Hinzu kommen steigende Tierarztkosten: Allein zwischen den Jahren 2023 und 2024 wurden die Gebühren um rund 100 Prozent erhöht. Das Tierheim muss jährlich einen sechsstelligen Betrag für tierärztliche Versorgung aufbringen.
Dank des Engagements zahlreicher Ehrenamtlicher – darunter rund 20 „Gassigänger“ und zehn „Katzenschmuser“ – gelingt es dennoch, den Tieren artgerechte Zuwendung und Beschäftigung zu bieten. Eine große Bitte an alle Hundebesitzer, die am Forsthausweg spazieren gehen, ist, ihre eigenen Hunde an die Leine zu nehmen.
Katzenschutzverordnung soll Überlastung entgegenwirken
Ein weiteres wichtiges Thema beim Besuch war die Katzenschutzverordnung, die die Oberurseler Stadtverordnetenversammlung auf den Weg gebracht hat. Sie verpflichtet Halterinnen und Halter von Freigänger-Katzen zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung ihrer Tiere. Ziel ist es, das Leid verwilderter Katzen einzudämmen und die Überlastung des Tierheims zu verhindern. Verwilderte Hauskatzen vermehren sich rasant – eine Katze kann bis zu zweimal im Jahr mehrere Junge bekommen. Ohne Kastrationspflicht drohen ganze Populationen, die wiederum Krankheiten verbreiten und auch heimische Wildtiere gefährden können.
Spenden weiterhin willkommen
Obwohl die Finanzierung des Neubaus weitgehend gesichert ist, bittet der Tierheimverein weiterhin um Spenden, insbesondere für die technische Ausstattung der neuen Tierarztpraxis. Benötigt werden unter anderem moderne Diagnosegeräte wie ein Röntgengerät.
Das Tierheim ist telefonisch unter (06171) 8880000 erreichbar oder per E-Mail an info@tierheim-hochtaunus.de. Spenden sind über das Konto mit der IBAN DE20 5019 0000 0301 9571 81 willkommen.
Mit dem geplanten Neubau stellt das Tierheim Hochtaunus die Weichen für eine moderne, nachhaltige und tiergerechte Zukunft. Bürgermeisterin Antje Runge würdigte bei ihrem Besuch das große Engagement von Verein, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen und machte deutlich, dass Tierschutz und Verantwortungsbewusstsein für Haustiere eine gemeinsame Aufgabe von Kommune und Bürgerschaft sind.
Antje Runge
Bürgermeisterin
Foto Bildnachweis: Stadt Oberursel
Zu sehen sind „Frau Leila“ und „Meister Lampe“, die während des Besuchs von Bürgermeisterin Antje Runge im Tierheim zu Gast waren.
Selbstverständlich willigten beide auf Anfrage ein, dass die Fotorechte für dieses Bild an die Stadtverwaltung Oberursel übertragen wurden.