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Ein starkes Jahr für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung
Die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsstelle der Stadt Oberursel hat ihren Jahresbericht 2024/2025 vorgelegt. Der Bericht zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und engagiert Oberursel für Gleichberechtigung, Inklusion, Vielfalt und den Schutz vor Diskriminierung eintritt.
Von Aktionen gegen Gewalt an Frauen über die Stärkung junger Menschen jenseits klassischer Rollenbilder bis hin zu interkulturellen und queeren Themen spannt sich ein breites Engagement über zwei Jahre. Bereits zu Jahresbeginn 2024 und auch 2025 war die Stadt Teil der weltweiten Kampagne One Billion Rising, unterstützte internationale Gedenk- und Aktionstage und realisierte eigene Projekte, die das gesellschaftliche Miteinander stärken.
Bürgermeisterin Antje Runge: „Unser Einsatz für Gleichberechtigung ist kein freiwilliges Extra, sondern ein Bestandteil unserer demokratischen Verantwortung. Oberursel ist eine Stadt, die zusammenhält. Eine Stadt, die Vielfalt nicht nur duldet, sondern als Stärke begreift. Gerade in Zeiten, in denen Diskriminierung, Antifeminismus und gesellschaftliche Spaltung zunehmen, braucht es eine klare Haltung gegen Hass und Ausgrenzung – und für Respekt, Freiheit und Menschenwürde. Wir werden weiterhin konkrete Angebote schaffen, zuhören, unterstützen und Räume für Begegnung öffnen. Besonders bemerkenswert ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Initiativen und städtische Mitarbeitenden, die diese Haltung das ganze Jahr über sichtbar machen. Mit ihnen gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in der die Menschen in Oberursel sicher leben können.“
Umfangreiche Veranstaltungen 2024 und 2025
Aktionen gegen Gewalt an Frauen
Mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzte die Stadt 2024 gemeinsam mit Frauen helfen Frauen e.V. ein sichtbares Zeichen – unter anderem mit einem symbolischen Hürdenlauf und Informationsangeboten. 2025 folgt eine große Kunstaktion an der Adenauerallee mit über 100 roten Schuhen, die für Frauen stehen, die Opfer tödlicher Gewalt wurden.
Internationaler Frauentag & „Grenzenlose Frauenwelt“
Sowohl 2024 als auch 2025 wurden der Internationale Frauentag und die begleitende Kunstausstellung „Grenzenlose Frauenwelt“ erfolgreich umgesetzt. Von interkulturellen Frauenfrühstücken über musikalische Begleitung bis hin zu einer Ausstellung lokaler Künstlerinnen – die Veranstaltungen boten Raum für Austausch und Sichtbarkeit weiblicher Perspektiven.
Girls’- und Boys’ Day
Über 100 Jugendliche nutzten 2024 und 2025 die Chance, Berufsfelder jenseits traditioneller Geschlechterrollen kennenzulernen. Bürgermeisterin Runge begleitete den Tag persönlich, führte Gespräche mit Teilnehmenden und machte Verwaltungsberufe erlebbar.
Pride Month
Zum ersten Mal 2024 – und erneut 2025 – organisierte die Stadt einen eigenen Pride Month. Literaturangebote, Infotische, ein Kinoabend und 2025 die besonders gut besuchte Lesung von Sven Rühl schufen Begegnung und Sichtbarkeit für die LGBTQIA+-Community.
Internationale Wochen gegen Rassismus und Interkulturelle Wochen
Mit Informationsständen, thematischen Buchausstellungen und Hintergrundmaterialien setzte die Stadt klare Zeichen für Menschenwürde und gegen rassistische Ausgrenzung.
Wichtige Ausstellungen
„Mare Manuscha – unsere Menschen“
Die Ausstellung zur Kultur, Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma (Juli–August 2025) war ein Publikumsmagnet. Zahlreiche Ehrengäste, eindrucksvolle Fotos und bewegende musikalische Begleitung machten die Vernissage zum Thema Antiziganismus zu einem Höhepunkt des Jahres.
Soziale Medien: Sichtbarkeit im digitalen Raum
Begleitet wurden viele Aktionen durch Social-Media-Beiträge zu Gedenk- und Aktionstagen wie dem Spirit Day, dem Tag der Zivilcourage oder dem Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit.
Netzwerke und Kooperationen
Die Gleichstellungsstelle ist aktives Mitglied im Hochtaunuskreis Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt (HIP). 2024 wurde dort der Fachtag „Antifeminismus“ organisiert.
Ebenso beteiligt sich die Stelle am Arbeitskreis der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Hochtaunuskreises, der jährlich ein Fortbildungsprogramm für Frauen herausgibt.
Dauerhafte Angebote
Frauenschwimmen im Taunabad
Seit dem Jahr 2022 besteht wieder dieses niedrigschwellige Integrations- und Empowerment-Angebot, das in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken (als federführende Partnerin) und dem Schwimmclub Oberursel e.V. umgesetzt wird. Viele Teilnehmerinnen erwerben Schwimmabzeichen und gewinnen so an Selbstvertrauen. Es ist eines der wenigen Angebote dieser Art im Großraum Frankfurt.
Antidiskriminierungsberatung
Seit September 2024 bietet die Stadt eine niedrigschwellige Beratungsstelle an, die Betroffene unterstützt und bei Bedarf an spezialisierte Stellen vermittelt.
Dank und Ausblick
Mit Veröffentlichung des Berichts danken die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsbeauftragten Bettina Schilling (ab Oktober 2025) und Sabine Weil (bis dahin kommissarisch) allen Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie der Bürgerschaft, die die zahlreichen Veranstaltungen unterstützt haben.
Die Stadt Oberursel wird auch im Jahr 2026 daran anknüpfen und ihre Arbeit für Gleichstellung, Vielfalt und ein respektvolles Miteinander weiter ausbauen.
Antje Runge
Bürgermeisterin
