VDE stellt Vorhaben zu Campus in Oberursel ein – Planungen für Gewerbegebiet werden fortgesetzt


Der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.)  plant seit Jahren und mit intensiver Unterstützung der Stadt Oberursel, einen neuen Campus auf der südlichen Riedwiese im Stadtgebiet von Oberursel zu errichten. Die örtlichen Voraussetzungen zur baulichen Entwicklung als auch die architektonischen Planungen waren sehr weit gediehen, und die Stadtverordnetenversammlung hatte den Vorentwurf des Bebauungsplans bereits beschlossen. Aus wirtschaftlichen Gründen wird der VDE die geplante Ansiedlung in Oberursel nicht realisieren.

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit unterliegt ein Projekt dieser Größenordnung einem ständigen Monitoring. VDE Vorstandsvorsitzender Ansgar Hinz weist darauf hin, dass sich die negative wirtschaftliche Entwicklung am Standort Deutschland jetzt leider auch auf die Geschäftsbetriebe des VDE auswirkt, damit eine wirtschaftliche Umsetzbarkeit in größere Ferne rückt und das Projekt gestoppt werden musste. „Unsere Schlüsselkunden sind aufgrund der angespannten Wirtschaftslage zunehmend zurückhaltender und verlagern an vielen Stellen Produktionen und Entwicklungsaktivitäten in das europäische und außereuropäische Ausland. Entsprechend neue Kapazitäten werden somit zunehmend an anderer Stelle von uns als Dienstleister erwartet. Diesem Wunsch müssen wir nachkommen, wollen wir weiterhin erfolgreich sein“, so Hinz. Er bemerkte weiter, dass ihm diese Entwicklung persönlich sehr leidtue, weil der Standort Oberursel, als auch die lokale Unterstützung mit professioneller Begleitung der Verwaltung einen optimalen Platz für den VDE Campus geboten hätten.

Bürgermeisterin Antje Runge zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung, äußert jedoch Verständnis für die unternehmerische Einschätzung im Hinblick auf die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage. „Die Entscheidung des VDE bedauern wir sehr, denn eine Ansiedlung wäre ein Gewinn für Oberursel gewesen. Gleichzeitig habe ich Verständnis für den Rückzug angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die viele Unternehmen derzeit zu schwierigen Abwägungen zwingen“, erklärt Bürgermeisterin Runge.

Trotz des Rückzugs des VDE hält die Stadt Oberursel an ihren Plänen zur Entwicklung des Gewerbegebiets südliche Riedwiese fest. Die Verwaltung wird den Planungsprozess wie vorgesehen fortsetzen, um neue Unternehmen für den Standort zu gewinnen.

„Die Ansiedlung des VDE war eine von mehreren Optionen in der Entwicklung des Gebiets. Die übergeordnete Zielsetzung bleibt: die wirtschaftliche Stärke Oberursels durch gezielte Gewerbeansiedlungen weiter auszubauen“, so Runge.

Oberursel profitiert von seiner zentralen Lage im Rhein-Main-Gebiet, einer hervorragenden verkehrlichen Anbindung sowie einer gut ausgebauten Infrastruktur – Faktoren, die den Standort für Unternehmen besonders attraktiv machen. Dies zeigt sich nicht zuletzt an zahlreichen Neuansiedlungen in den vergangenen Jahren sowie an einer positiven Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen.

„Ich bin sicher, dass wir uns an der südlichen Riedwiese trotz allem erfolgreich aufstellen werden. Oberursel ist und bleibt ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Beim VDE bedanke ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen“, betont Bürgermeisterin Runge abschließend.

 

Antje Runge

Bürgermeisterin