Agenda 2023

Bürgermeisterin Antje Runge gibt Ausblick auf 2023

Bürgermeisterin Antje Runge gibt einen Ausblick auf das Jahr 2023 

Zum Jahreswechsel blickt Oberursels Bürgermeisterin Antje Runge auf das Jahr zurück und gibt einen Ausblick auf die Agenda 2023.

„2022 war ein Jahr voller Herausforderungen, die wir in der Stadt Oberursel angepackt haben: Die Corona-Krise wurde von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überlagert. Mit großem bürgerschaftlichem Engagement haben wir humanitäre Hilfe geleistet und kurzfristig Strukturen für eine Unterbringung von Geflüchteten und die Integration geschaffen. Auch im nächsten Jahr rechnen wir verstärkt mit Geflüchteten aus der Ukraine und sind derzeit auf der Suche nach Unterkünften.

Weitere beherrschende Themen sind die Energiekrise, die Gefahr eines Blackouts und drohende Extremwetterlagen. Für diese neuen Aufgaben haben wir einen Verwaltungsstab gegründet. Die präventive Notfallplanung zur Aufrechterhaltung der kommunalen Infrastruktur wird im nächsten Jahr verantwortungsvoll fortgesetzt und hat einen hohen Stellenwert.

Bei neuen Anforderungen und gleichzeitig  weitreichenden Konsolidierungserfordernissen gilt es darüber hinaus, mit einer Organisationsuntersuchung der Verwaltung zu beginnen und so die kommunalen Prozesse neu zu strukturieren und die Infrastruktur kontinuierlich zu gestalten. Wichtig ist, dass wir handlungsfähig bleiben und die Zukunftsthemen unserer Stadt angehen“, resümiert Bürgermeisterin Antje Runge zum Jahreswechsel.

„Zu den erfreulichen Themen des Jahres gehören unsere traditionellen Feste, die wir nach der langen Coronapause wieder feiern durften. Als Beispiele möchte ich das umfangreiche Programm des Orscheler Sommers vom Verein Kunstgriff e.V. im Rushmoor-Park, das Brunnenfest des Vereinsring Oberursel e.V. oder den städtischen Weihnachtsmarkt nennen. Die Oberurseler und zahlreiche Gäste von außerhalb haben sich getroffen und gemeinsam gefeiert. Diese Begegnungen, der Zusammenhalt in unserer Stadt und unserer Gesellschaft liegen mir besonders am Herzen und sind in Oberursel ausgeprägt. Ich freue mich schon auf die nächsten Kulturtermine zum Jahresauftakt mit dem Neujahrskonzert des Kultur- und Sportfördervereins am 22. Januar, der Kampagne des Narrenrats und den Taunus-Karnevals-Zug am 19. Februar 2023, der vom Vereinsring nun wieder durchgeführt wird“, so Runge weiter.

Oberursel muss auch im nächsten Jahr eine schrittweise Erneuerung erfahren, die für Stabilität sorgt. So gehen wir weiter die Innenstadtentwicklung an, um den Strukturwandel im Handel positiv zu begleiten. Mit dem Programm „Zukunft Innenstadt“ werden wir die öffentlichen Plätze umgestalten, um mit mehr Grün, Sitzbänken und Spielgeräten, Schatten und Wasser den heißen Sommern zu begegnen und die Aufenthaltsqualität zu steigern.

Der plastikfreie Altstadtmarkt auf dem Alten Marktplatz mit Bio- und Regionalprodukten, Kunsthandwerk und Upcycling, nachhaltigen Beratungsangeboten sowie Kultur und Genuss zum Verweilen startet nach seinem ersten Jahr in 2022 pünktlich zum Frühjahrsbeginn ab 25. März 2023 wieder jeden Samstag zusätzlich zum Wochenmarkt auf dem Epinayplatz. Die Marktbeschicker wie auch die Geschäftsleute in der Altstadt und des Fokus O. berichten von einem großen Erfolg des grünen Marktes, da der Altstadtmarkt mehr Besucher-Frequenz in die Oberurseler Innenstadt bringt. Sie alle freuen sich auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.

Bürgerbeteiligung und transparente Information werden weiter großgeschrieben. So soll im Jahr 2023 ein breit angelegter Prozess zur Entwicklung von Leitlinien für die Bürgerbeteiligung starten.

Der breit angelegte Beteiligungsprozess für das Quartier Liebfrauen, der im Rahmen des Verkehrsversuches in der Zeppelinstraße stattfinden soll, wird nach einer Auftaktveranstaltung in diesem Jahr im Frühjahr 2023 fortgesetzt.

Für die Wandelkarte, Oberursels nachhaltigen Stadtplan, können noch bis zum 15. Januar 2023 online Vorschläge auf oberursel.de eingereicht werden, am 9. Februar findet ein öffentlicher Workshop statt.

Zur Stärkung des Ehrenamtes und für den Ausbau der Vernetzung sind verschiedene Initiativen und Projekte geplant, unter anderem gemeinsam mit dem Netzwerk Bürgerengagement Oberursel und den Kirchengemeinden.

Auch die Sprechstunden der Bürger­meisterin, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Formaten und an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt sowie in den Stadtteilen, starten zu Jahresbeginn, erstmalig am 28. Januar um 14 Uhr, erneut.  

Klimaschutz wird auch im nächsten Jahr ein Schlüsselthema sein. Zur Vorsorge gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels erarbeitet die Stadt Oberursel (Taunus) unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger derzeit ein kommunales Handlungskonzept zur Klimaanpassung mit konkreten Maßnahmen. Ein Audit zur Vorsorge bei Überflutungen ist in Vorbereitung.

Weiter gehen auch die gemeinsamen Bürgerberatungen der Stadtverwaltung und der Lokalen Klimainitiative Oberursel LOK e.V. zum Thema Photovoltaik, eine Terminreservierung unter solarberatung@oberursel.de ist erforderlich. Auch die Planungen, auf den öffentlichen Dachflächen Photovoltaikanlagen zu installieren gehen weiter, wie die Entwicklung der Teilkonzepte zu Wasser, Mobilität, erneuerbarer Energien und integrierter Wärmenutzung.

Nachdem noch im Dezember neue E-Ladepunkte der Stadtwerke eingerichtet wurden, wird die Verwaltung Anfang nächsten Jahres ein gesamtheitliches Ladeinfrastrukturkonzept vorlegen.

Der frisch konstituierte Klimabeirat trifft sich am 1. Februar 2023 zu seiner ersten Arbeitssitzung im neuen Jahr um 19 Uhr im Rathaus.

Im Bereich Stadtentwicklung stehen 2023 wichtige Themen auf der Agenda, wie die Entwicklung an der Mutter-Teresa-Straße, um in Oberursel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Am 20. Januar um 15.30 Uhr wird es einen Vororttermin zur Verkehrsplanung für das geplante Baugebiet Mutter-Teresa-Straße geben.

Bei neuen Bebauungsplänen wird mit den jeweiligen Inves­toren ein Anteil des kostengünstigen Wohn­raums fixiert. Aber auch zum Thema gemein­schaftliches Wohnen wird das Gespräch mit interessierten Gruppen fortgeführt. Die Klimaanpassung wird bei Bebauungsplanverfahren und städtebaulichen Kon­zepten stärker in den Fokus rücken. Es sollen aber auch die Potentiale der Innenentwicklung durch Nachverdichtung oder Dachauf- und ausbauten ermittelt werden. Die transparente Offenlegung und Fortführung des Stadtentwick­lungsplans kann dabei helfen, Rahmenbeding­ungen für die zukünftige Entwicklung Oberursels im Spannungsfeld der Klimaanpassung und der Not­wendigkeit von neuem Wohnraum und Gewerbe­ansiedlungen zu formulieren.

Der Ausbau des Glasfasernetzes ist in Planung, angestrebt ist ein Ausbaubeginn 2023 beginnend in Oberstedten, entsprechende Vorbereitungen laufen.

Zur Stadtentwicklung gehören auch die städtischen Großprojekte Gefahrenabwehrzentrum, Sanierung der Stadthalle mit großer Bedeutung als kulturelles Zentrum und Rathaus in der Innenstadt. Sie müssen auf Grund der schlechten Bausubstanz dringend auf den Weg gebracht und die Standorte der weiteren städtischen Einrichtungen überprüft werden: Durch Synergien, eine energetisch moderne Bauweise und das Wegfallen von Mieten können langfristig große Einsparungen erzielt werden.

Im Gewer­begebiet am Weißkirchener Bahnhof ist die Er­schließung mittlerweile abgeschlossen, die beiden städtischen Grundstücke wurden an Oberurseler Un­ternehmen verkauft. Beide Unternehmen investieren hier in ihre neuen Firmensitze und entwickeln sich dadurch am Standort nachhaltig weiter.

Im Dezember ist die Werbeagentur CMF mit knapp 100 Beschäftigen in das Gewerbegebiet An den Drei Hasen gezogen.

Die Ansiedlung von VDE, dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V., wird durch die Baureifmachung der Grundstücke mittels des Bebauungspanverfahrens Südliche Riedwiese weiter vorbereitet.

Die städti­sche Wirtschaftsförderung und die persönliche Betreuung durch das Citymanagement unterstützen die weitere Gewerbeentwicklung in Oberursel. 2023 sind neben der laufenden Orientierungsberatung wie­der vier Gründerdialoge und Existenzgründer­seminare im Verbund mit dem Existenzgründer­netzwerk Hochtaunus geplant.

Im Dornbachzentrum sind inzwischen wieder alle Flächen des Quartierzentrums mit Geschäften belegt. Der Discounter Aldi Süd zieht mit einer neuen Filiale 2023 ein.

Auch rund um den Sport wird in Oberursel einiges passieren: Der aktualisierte Sportstättenentwicklungsplan wird den Ausschüssen im März 2023 vorgelegt. Und sobald es das Wetter zulässt, können die Arbeiten für den neuen Fußballplatz des SV Bommersheim starten, der mit seiner erfolgreichen Nachwuchsarbeit aus allen Nähten platzt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, wir fahren auf Sicht und werden dabei Oberursel zukunftsorientiert und nachhaltig weiterentwickeln.

Antje Runge

Bürgermeisterin