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Veranstaltung
Ausstellung Mare Manuscha vom 17.07. bis 13.08. im Rathaus
Ausstellungseröffnung mit Gespräch und Musik – „Mare Manuscha“ im Oberurseler Rathaus
Zwischen dem 17. Juli und dem 13. August 2025 zeigt die Stadtverwaltung Oberursel die beeindruckende Fotoausstellung „Mare Manuscha – unsere Menschen“, eine Leihgabe des Amts für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.
Die Wanderausstellung thematisiert das Leben von Sinti und Roma. Fotograf Alexander Paul Englert begleitete 13 Personen aus unterschiedlichen europäischen Ländern an verschiedenen Orten in Deutschland. Seine Portraits und die biografischen Interviews von Autorin Cornelia Wilß geben im Buch zur Ausstellung (erschienen im Verlag editionfaust) einen tiefen Einblick in das Kunstschaffen und das politische Engagement der Protagonisten.
Die Eröffnung findet durch Bürgermeisterin Antje Runge am 17. Juli um 18.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Oberurseler Rathauses statt: „Mit dieser Ausstellung setzen wir ein bewusstes Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung“, betont Runge. „Antiziganismus bezeichnet Vorurteile und Zuschreibungen gegenüber Sinti und Roma. Es ist mir ein persönliches Anliegen, durch das Zeigen dieser Ausstellung Innenansichten aus dem Leben von bekannten Kulturschaffenden dieser Volksgruppen zu gewähren und in einem Gespräch, Erfahrungen mit Ausgrenzung zu beleuchten. In Oberursel treten wir für Vielfalt und Toleranz ein, und so ist es in diesem Zusammenhang mehr als wichtig, über Stereotype aufzuklären.“
Der Schauspieler Nedjo Osman aus Köln, Künstler mit Romno-Hintergrund, die Autorin des Buches Mare Manuscha, Cornelia Wilß, und der Fotograf Paul Alexander Englert kommen während des Eröffnungsabends selbst zu Wort. Ausdrucksstarke Beschreibungen zur jahrhundertealten Wahrnehmung von Minderheiten und über ihren Wunsch nach Gleichberechtigung und Respekt veranschaulichen Besucherinnen und Besuchern augenblicklich die Emotionen, die hinter jedem individuellen Lebensweg stehen. Fotograf Paul Alexander Englert führt im Anschluss persönlich durch die Ausstellung.
Die Eröffnungsveranstaltung wird musikalisch begleitet vom Markus Reinhardt Ensemble, das europaweit für seine tief emotionale Musik bekannt ist. Markus Reinhardt stammt aus einer bekannten Musikerfamilie deutscher Sinti und ist ein Großneffe des legendären Jazzgitarristen Django Reinhardt.
Mit Violine, Gitarre und Akkordeon erschafft das Ensemble einen einzigartigen Klangkosmos zwischen traditioneller Musik der Sinti und modernen Einflüssen aus Klassik und Weltmusik.
Die Musik des Ensembles ist mehr als nur Begleitung – sie ist gelebte Kulturgeschichte, Ausdruck einer oft überhörten künstlerischen Tradition und zugleich ein lebendiges Plädoyer für kulturelle Verständigung.
Auch Sabine Weil, Antidiskriminierungsbeauftragte der Stadt Oberursel, hebt die Bedeutung der Ausstellung hervor: „Antiziganismus ist eine tief verwurzelte Form der Diskriminierung, die noch immer in unserer Gesellschaft existiert. Diese Ausstellung leistet einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung und zur Förderung von Empathie und Vielfalt“.
Die Ausstellung „Mare Manuscha“ kann bis zum 13. August 2025 zu den regulären Öffnungszeiten des Oberurseler Rathauses besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei.
Antje Runge
Bürgermeisterin