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Verkehrskonzept 
Frankfurter Landstraße 

Verkehrskonzept Frankfurter Landstraße 

Die Frankfurter Landstraße (L3004) ist als Hauptverkehrsstraße insbesondere mit dem Knoten Frankfurter Landstraße/ Zimmersmühlenweg / Bommersheimer Straße und dem Knoten Frankfurter Landstraße/ Homburger Landstraße bereits im Bestand für alle Verkehrsteilnehmenden überlastet und daher nicht leistungsfähig. Da im näheren Umfeld bereits mehrere Bauvorhaben bereits realisiert wurden oder in der Planung sind, wird sich die verkehrliche Situation weiter verschlechtern. Der ÖPNV (Busverkehr) wird davon ebenfalls beeinträchtigt. 


Gleichzeitig sind neben dem Kfz-Verkehr die Verkehrsanlagen für den Radverkehr und den Fußgängerverkehr teils nicht funktionsfähig. Es fehlen der wichtige Lückenschluss der Radhauptverbindung (gemäß Radverkehrskonzept Oberursel) zwischen der Adenauer Allee und dem Radweg entlang der U-Bahn-Gleise in Richtung Frankfurt sowie eine sichere Fahrradinfrastruktur zwischen Frankfurter Landstraße und Gablonzer Straße, die Wartezeiten für zu Fuß Gehende sind sehr lang, Fußwegebeziehungen sind unsicher oder nicht vorhanden, Verkehrsströme sind bedingt verträglich usw. 


Die Ampelanlage des Knotens Frankfurter Landstraße / Zimmersmühlenweg / Bommersheimer Straße hat das Ende ihrer technischen Lebenszeit erreicht und wurde bereits behelfsmäßig angepasst. Eine Kompletterneuerung der LSA ist bereits überfällig. Die Ersatzteilbeschaffung ist bereits schwierig und wird bald nicht mehr möglich sein, was bedeutet, dass die Kreuzung bei einem Ausfall technischer Komponenten über Wochen personell geregelt werden müsste. 


Eine Anpassung der Verkehrsinfrastruktur zur Erhöhung von Sicherheit und Leistungsfähigkeit für alle Verkehrsmittel unter Berücksichtigung der folgenden Zielvorgaben ist daher zwingend erforderlich:

  • Leistungsfähige Verkehrsabwicklung des vorhandenen und des prognostizierten Kfz-Verkehrs (unter Berücksichtigung aller Bauvorhaben im Bereich zwischen S-Bahn und Kurmainzer Straße) für den Gesamtbereich zwischen Frankfurter Landstraße, Zimmersmühlenweg, Bommersheimer Straße, Tabaksmühlenweg, Gablonzer Straße, Ludwig-Erhard-Straße. 
  • funktionsfähig mit und ohne Durchstich Nassauer Straße (Anschluss an die Weingärtenumgehung)
  • Lückenschluss der Hauptradroute entlang der Frankfurter Landstraße (am Alten Friedhof) und allgemeine Berücksichtigung des Radverkehrs
  • Verbesserung der Nahmobilität durch Aufwertung von Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr
  • Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen
  • Berücksichtigung der bereits vorliegenden Konzepte (Verkehrliches Leitbild, Klimaschutzkonzept, Radverkehrskonzept und das in Bearbeitung befindliche Fußverkehrskonzept)


Es liegt eine Verkehrsuntersuchung (Machbarkeitsstudie) aus dem Jahr 2020 vor, in der ein leistungsfähiges Konzept erarbeitet wurde (Unterlage 1). Basis zur Abschätzung der Wirksamkeit der Einzelmaßnahmen war das Verkehrsmodell der Stadt Oberursel (Taunus). Damit können Veränderungen im Verkehrsfluss durch neue Verkehrsführungen zuverlässig simuliert werden. 


Verschiedene Lösungsansätze zur Verkehrsführung wurden iterativ geprüft. Schnell wurde klar, dass ohne infrastrukturelle Maßnahmen die o.g. Ziele nicht erreicht werden. Daher ist eine umfassende Anpassung der Infrastruktur erforderlich. Es konnte ein Konzept vorgelegt werden, welches alle Zielvorgaben beinhaltet und vergleichsweise kostengünstig realisiert werden kann. 


Die Inhalte und das Lösungskonzept wurden der Öffentlichkeit im BUKA und im Ortsbeirat vorgestellt und diskutiert. Die Weiterverfolgung der Vorzugsvariante wurde am 07.04.2022 in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. In der derzeitigen Entwurfsplanung (Zwischenstand) wurden dabei die Anregungen und Hinweise aus der Öffentlichkeit berücksichtigt.


Der aktuelle Stand der Planung ist in Unterlage 2 dargestellt. Sie beinhaltet im Wesentlichen folgende Merkmale:

  • Einrichtung von Einbahnstraßen im Zimmersmühlenweg (Fahrtrichtung Süd bis Gablonzer Straße) und Tabaksmühlenweg zur Verbesserung der Leistungsfähigkeiten am neuralgischen Doppelknoten Frankfurter Landstraße / Zimmersmühlenweg / Bommersheimer Straße. Dadurch kann dieser Knoten wesentlich schlanker und effizienter gestaltet werden und Zwischenzeiten (Ampel zeigt „rot“ und „gelb“) können zugunsten von Freigabezeiten („grün“) reduziert werden, alle Verkehrsströme werden entzerrt. 
  • Der Stadtbus und Rettungsfahrzeuge können weiterhin im Zimmersmühlenweg in Fahrtrichtung Nord fahren und erhalten eine separate Anmeldung (Funk) an der Ampel. Berücksichtigung des Radverkehrs im Zimmersmühlenweg zwischen Frankfurter Landstraße und Gablonzer Straße (Radfahrstreifen) 
  • Errichtung eines durch bauliche Trennung geschützten und leistungsfähigen Zweirichtungsradweges in der Frankfurter Landstraße entlang der Friedhofmauer zwischen der Homburger Landstraße und der Bommersheimer Straße (vollständiger Lückenschluss). In diesem Abschnitt entfällt der Parkstreifen auf der südlichen Straßenseite.
  • Aufgrund der Aufwertung des Tabaksmühlenwegs in der Netzbedeutung ist die Errichtung von zwei kleinen Ampelanlagen an den Knoten Frankfurter Landstraße / Tabaksmühlenweg und Gablonzer Straße / Tabaksmühlenweg erforderlich. Die Ampeln erlauben zukünftig abgestimmte Schaltungen für einen effizienten Verkehrsfluss für den motorisierten Individualverkehr (MIV). 
  • Durch die o.g. Umplanungen ist eine deutliche Verbesserung der Querungsmöglichkeiten für zu Fuß Gehende und eine adäquate Berücksichtigung des Radverkehrs im gesamten Gebiet möglich. Das betrifft die Anzahl und Lage von Querungen sowie die Reduzierung von Wartezeiten durch kürzere Umlaufzeiten.


Die veränderte Verkehrsführung hat für einige Kfz-Fahrbeziehungen etwas längere Wege als heute zur Folge, die als Kompromiss zugunsten einer leistungsfähigen Verkehrsabwicklung toleriert werden. Es entstehen längere Wege auf einzelnen Relationen von im Mittel ca. 200m (in / aus Wohngebieten) bis ca. 300m (Umfahrung Zimmersmühlenweg). Es wird davon ausgegangen, dass die Zeitverluste durch längere Wege einzelner Verkehrsströme in Summe geringer sind, als die Summe der Wartezeiten aller Verkehrsströme an den heute überlasteten Knotenpunkten. Durch einen flüssigeren Verkehrsablauf sind auch keine nennenswert höheren Schadstoffbelastungen zu erwarten. 


Da die Planung noch nicht abgeschlossen ist, folgen weitere Prüfungen und Optimierungen z.B. hinsichtlich der Möglichkeit, in der Frankfurter Landstraße Tempo 30 einzurichten, eine Verkehrsflusssimulation und die Kostenberechnung. Es ist geplant, Fördermittel des Landes Hessen als Maßnahme des kommunalen Straßenbaus (KSB) zu beantragen. Eine Umsetzung ist für das Jahr 2024 vorgesehen.