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Drei mögliche Standorte für neue TSGO-Sporthalle werden intensiv geprüft – Stadt Oberursel im kontinuierlichen Austausch mit dem Verein
Die Stadt Oberursel unterstützt nach Kräften die Turn- und Sportgemeinde 1861 e.V. Oberursel (TSGO) bei den Plänen für eine neue Sporthalle. Als Ergebnis einer umfassenden Suche liegen nun drei Standortalternativen zur weiteren Prüfung auf dem Tisch. Damit kommt die Stadt im Prozess ihrer vertraglichen Zusage aus dem Jahr 2013 nach, der TSGO ein Grundstück für den Hallenbau zukünftig bereitzustellen.
Die möglichen Flächen – am Freibadgelände, am Borkenberg in der Nähe des Fresenius-Campus und im geplanten Gewerbegebiet Südliche Riedwiese – werden anhand wichtiger Kriterien bewertet. Ziel ist es, dem Verein zeitnah ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen zu können, um den dringend benötigten Hallenbau zu ermöglichen.
Bürgermeisterin Antje Runge bekräftigt: „Ich habe der TSGO unsere volle Unterstützung zugesagt und treibe dieses wichtige Projekt mit Nachdruck voran. Oberursel ist eine Sportstadt, und die TSGO als größter Sportverein unserer Stadt mit ihrem breiten Angebot prägt das sportliche Leben hier in besonderer Weise. Eine neue vereinseigene Sporthalle wäre ein großer Gewinn für die gesamte Stadtgemeinschaft – deshalb stehen Stadtverwaltung und Politik geschlossen hinter diesem Vorhaben. Wir wollen unser Versprechen einlösen und der TSGO die Grundlage bieten, um auch in Zukunft erfolgreich und in modernem Umfeld arbeiten zu können.“
Hintergrund: Vertragliche Verpflichtung und Vereinsbedarf
Bereits im August 2013 hatte die Stadt Oberursel mit der TSGO einen Vertrag geschlossen, der im Zuge der baulichen Entwicklung des Altkönigsportplatzes den Weg für eine neue Sporthalle ebnete. Die TSGO verzichtete damals auf Nutzungsrechte am Altkönigsportplatz, und im Gegenzug sagte die Stadt zu, dem Verein ein ca. 2.000 Quadratmeter großes Grundstück unentgeltlich zu übereignen, auf dem eine Vereinssporthalle errichtet werden kann. Diese Zusage ist bis heute gültig und die Stadt ist sich ihrer Verantwortung bewusst.
In den vergangenen Jahren machte die TSGO deutlich, dass der Flächenbedarf für die Zukunft inzwischen höher liegt. Damit neben der eigentlichen Halle beispielsweise auch Parkplätze und erforderliche Infrastruktur Platz finden, wird nun eine Grundstücksgröße von rund 5.000 Quadratmetern als sinnvoll erachtet. Diesbezüglich tritt die Stadt Oberursel in die weiteren Verhandlungen mit der TSGO zu den Vorstellungen der Planungen und Realisierung bzw. der Fragestellung nach den Hintergründen zur Bedarfsänderung über die vertragliche Vereinbarung hinaus.
Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich bislang planerisch anspruchsvoll. Geeignete freie Flächen in Oberursel sind Mangelware, und es müssen zahlreiche Faktoren beachtet werden. So soll der Standort möglichst im städtischen Eigentum sein, um den Haushalt der Kommune nicht zu belasten, planungsrechtlich bebaubar sein oder hergestellt werden können, verkehrlich gut angebunden und mehrheitsfähig für politische Beschlüsse. Ein weiterer vertraglich festgelegter Aspekt ist, dass möglichst Synergien mit vorhandenen Sportstätten geschaffen werden – das heißt, die neue Halle soll idealerweise in Nachbarschaft zu bestehenden Sportanlagen entstehen.
Im November 2023 hatte die Stadtverordnetenversammlung bereits einen wichtigen Impuls gegeben und die Prüfung des Freibadgeländes als möglichen Hallenstandort beschlossen. Parallel brachte die Politik auch das Grundstück der ehemaligen Hans-Thoma-Schule ins Gespräch. Letzteres erwies sich jedoch aus heutiger Sicht als nicht umsetzbar, da das Gelände für die Erweiterung der benachbarten Hans-Magiera-Schule durch den Hochtaunuskreis benötigt wird. Die Verwaltung hat daher weitere Optionen sondiert – mit Erfolg: Drei Standorte in Oberursel erfüllen die grundlegenden Kriterien und kommen prinzipiell für den Hallenbau in Frage.
Die drei möglichen Standorte im Überblick
Nach intensiver Prüfung durch die Stadtverwaltung Oberursel können folgende drei Standortalternativen für den Neubau der TSGO-Sporthalle weiterverfolgt werden:
Liegewiese am Schwimmbad (TaunaBad-Gelände)
Im südöstlichen Bereich des Freibads befindet sich eine ausgedehnte Liegewiese, die im Eigentum der Stadt steht. Dieser Bereich könnte eine Sporthalle in der benötigten Größe aufnehmen. In unmittelbarer Nähe befinden sich bereits Sport- und Freizeiteinrichtungen (TaunaBad), wodurch die vertraglich gewünschte Nähe zu vorhandenen Sportstätten gegeben wäre. Für eine Bebauung dieser Fläche müsste allerdings der geltende Bebauungsplan geändert werden, da derzeit kein Baurecht für eine Sporthalle besteht. Ein solches Planverfahren würde inklusive aller erforderlichen Gutachten (beispielsweise zu Verkehr, Lärmschutz, Artenschutz und Klimaausgleich) mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. Aspekte wie das zusätzliche Verkehrsaufkommen in den Abendstunden und naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen sind ebenfalls zu berücksichtigen. Positiv ist, dass die Fläche bereits voll erschlossen ist und die Anbindung über die Altkönigstraße und das bestehende Schwimmbadgelände gewährleistet wäre.
Parkplatz am Borkenberg (westlich des Fresenius-Geländes)
Als zweite Option wird ein derzeit als Parkplatz genutztes Areal an der Straße Borkenberg ins Auge gefasst. Dieses Grundstück liegt in direkter Nachbarschaft zum Fresenius-Campus und unweit des TaunaBad, sodass auch hier Synergien zum bestehenden Sport- und Freizeitangebot bestehen. Die Fläche ist bislang im Rahmen eines Erbbaurechts an die Firma Fresenius vergeben. Die Stadt prüft verschiedene Möglichkeiten, dieses Gelände für den Hallenbau verfügbar zu machen. Für die Realisierung einer Sporthalle wäre in jedem Fall ein neuer Bebauungsplan aufzustellen, da auch hier das nötige Baurecht erst geschaffen werden muss. Die Dauer eines solchen Verfahrens würde erfahrungsgemäß ebenfalls etwa zwei Jahre betragen. Durch die Lage direkt an einer bestehenden Straße (Borkenberg) ist die Erschließung und Verkehrsanbindung grundsätzlich gesichert. Die Nähe zum Schwimmbad und weiteren Sporteinrichtungen würde den Standort auch aus sportfachlicher Sicht attraktiv machen.
Teilfläche im Gewerbegebiet „Südliche Riedwiese“
Als dritte Alternative wird ein Bereich im südlichen Teil des geplanten Gewerbegebiets Südliche Riedwiese vorgeschlagen. Die Stadt Oberursel erwirbt und konsolidiert dort derzeit im Rahmen eines Umlegungsverfahrens umfangreiche Flächen des künftigen Gewerbegebiets. In diesem Zusammenhang könnte eine passende Teilfläche – ungefähr in der benötigten Größenordnung – an die TSGO übertragen werden. Die planungsrechtliche Grundlage für dieses Gebiet befindet sich aktuell in Bearbeitung: Im laufenden Bebauungsplanverfahren ist eine Sporthalle als mögliche Nutzung bereits berücksichtigt. Der Abschluss des Planverfahrens wird für das Frühjahr 2026 erwartet. Bis dahin könnten alle rechtlichen Voraussetzungen für eine Bebauung geschaffen sein. Eine neue Sporthalle an dieser Stelle würde inmitten eines entstehenden Sport-Schwerpunkts liegen: In direkter Nähe befinden sich der Sportplatz Oberursel-Weißkirchen, eine städtische Jugendfreizeitfläche sowie die Tennisanlage der TSGO. Damit wären umfangreiche Synergien mit bestehenden Sportstätten gewährleistet. Zu beachten ist, dass die äußere Erschließung der Riedwiese (Zufahrtsstraßen, Versorgungsleitungen) noch hergestellt werden muss, da es sich um ein neu entwickeltes Gebiet handelt.
Nächste Schritte und Zusammenarbeit mit der TSGO
Alle drei Standortvorschläge können nun tiefergehend bewertet werden. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere die Verfügbarkeit der Fläche, das vorhandene oder zu schaffende Baurecht, die zeitliche Realisierbarkeit sowie die Erschließung und verkehrliche Anbindung. Ziel dieser Prüfung ist es, zeitnah einen Standort zu identifizieren, der sowohl den Anforderungen der TSGO gerecht wird als auch städtebaulich und infrastrukturell optimal geeignet ist.
Die Stadtverwaltung steht hierzu in Austausch mit der Vereinsführung der TSGO. In einem nächsten Gespräch sollen die drei Optionen gemeinsam erörtert und die Bedürfnisse des Vereins konkret besprochen werden. Dabei wird es unter anderem darum gehen, den genauen Platzbedarf des Vereins zu verifizieren und mögliche Anpassungen an den Planungen vorzunehmen, damit die neue Halle optimal genutzt werden kann.
„Wir möchten schnell zu einer einvernehmlichen Lösung kommen und der TSGO das versprochene Grundstück übergeben können“, bekräftigt Bürgermeisterin Antje Runge. Sobald ein favorisierter Standort feststehe und alle Beteiligten – Stadt, Verein und Gremien – ihr Einverständnis signalisieren, werde die Stadt die notwendigen Schritte einleiten, um die Fläche an die TSGO zu übertragen und die weiteren Planungen für den Hallenbau zu unterstützen, so Runge abschließend.
Antje Runge
Bürgermeisterin