Standortsuche für eine neue Sporthalle der TSGO wird vorangetrieben


Bei der Stadtverwaltung Oberursel wird zurzeit ge­prüft, welcher Standort für den Bau einer neuen Sporthalle für die Turn- und Sportgemeinde 1861 e. V. (TSGO) geeignet ist. Hintergrund für die Suche ist der am 01.08.2013 geschlossene Aufhebungsvertrag zwischen der Stadt und der TSGO. Mit diesem endete der Nutzungsvertrag der TSGO vom 13.03.1953 für den Altkönigsportplatz. Zeitgleich hatte sich die Stadt verpflichtet, ein Grundstück in der Größe von 2.000 Quadratmetern für ein Gebäude für Vereinszwecke unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und ins Eigentum zu übertragen.

„Alle Fraktionen haben ihre Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Standort zugesagt. Wir ziehen also an einem Strang. Die Stadtverwaltung prüft seit Frühsommer auf meinen Vorschlag hin die Optionen für die Realisierung der TSGO-Halle auf dem TaunaBad-Gelände. Aktuell befassen sich auch die politischen Gremien mit der Standortsuche“, erläutert Bürgermeisterin Antje Runge. „Die Suche ist heraus­fordernd, da die planungsrechtlichen Voraussetz­ungen möglich sein müssen und nach einem Grund­stück im Eigentum der Stadt vorzugsweise gesucht wird, damit der Haushalt nicht zusätzlich belastet wird“, so Runge weiter.

Für die Errichtung einer Sporthalle auf dem TaunaBad-Gelände besteht aktuell kein Planungsrecht. Der bestehende Bebauungsplan Nr. 220 „Frei- und Hallenbad Oberursel“ müsste dafür geändert werden.

In einer Vorprüfung wurden verschiedene Flächen auf dem TaunaBad-Gelände betrachtet. Der Bereich an­grenzend zum Gästeparkplatz des TaunaBads zeigte sich dabei als am besten geeignet. Da die Fläche als Kaltluftabflussbahn eine hohe klimatische Bedeutung hat, ist im nächsten Schritt ein klimatisch-lufthygie­nisches Gutachten eines Fachbüros notwendig. Wenn dieses Gutachten keine wesentliche Beeinträchtigung der Kaltluftabflussbahn und der klimatischen Bedeu­tung der Fläche aufzeigt, können weitere Arbeits­schritte erfolgen. Dies wäre ein Beschluss zur Ände­rung des Bebauungsplans Nr. 220 „Frei- und Hallen­bad Oberursel“, die Beauftragung weiterer Gutachten (unter anderem eine schalltechnische Untersuchung, Untersuchungen der Auswirkungen des Verkehrs­aufkommens auf das umgebende Straßennetz, zum Artenschutz und zur Eingriffs- und Ausgleichs­bilanzierung sowie eine Bodenuntersuchung) und die Durchführung des Bebauungsplanverfahrens.

Das Bebauungsplanverfahren ist als Regelverfahren ein­schließlich Umweltbericht durchzuführen, hier ist mit einer Verfahrensdauer von circa zwei Jahren zu rechnen. Der aktuelle Prüfungsstand wird heute in der Sitzung des Ortsbeirats Mitte vorgesellt und ist öffentlich einzusehen unter https://oberursel.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZeeoQK1XnfMT0yvUK-NBpd3bX7AsLVgFyDfbzSknW4qW/Sachstandsbericht_vom_01.11.2023.pdf

Die Fraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD, ULO und DIE LINKE hatten in ihrem Antrag im Bau-, Umwelt- und Klimaschutzausschuss letzte Woche eine weitere Fläche in die Diskussion einge­bracht: das Grundstück der ehemaligen Hans-Thoma-Schule, Im Portugall 17. Diese Fläche befindet sich jedoch nicht in städtischem Eigentum. Hier sind Ver­handlungen mit dem Hochtaunuskreis als Eigentümer darüber zu führen, beispielsweise einen Grundstücks­tausch in Betracht zu ziehen. Für diesen Standort besteht der einfache Bebauungsplan Nr. 112 „Gemeinbedarfsfläche Schulen an der Marxstraße“, der entsprechend eine Gemeinbedarfsfläche mit Zweckbindung Schule festsetzt. Vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung wird die Stadtverwaltung diesen Standort in ihrer Prüfung zusätzlich zu dem auf dem Schwimmbadgelände ergänzen. Eine planungsrechtliche Prüfung, auch mit Blick auf die Erschließung des Grundstücks und Beachtung des dort festgesetzten Überschwemm­ungsgebietes des Urselbachs, wäre hier durch­zuführen.

„Ich habe der TSGO unsere Unterstützung zugesagt und treibe das Thema aktiv voran. Oberursel ist Sportstadt und ich sehe den Bedarf der TSGO als größten Sportverein in Oberursel. Eine neue Halle wäre für die Gesamtstadt von großem Nutzen“, betont Antje Runge abschließend die Wichtigkeit der Planungen.

 

Antje Runge

Bürgermeisterin