kultur + gesellschaft

Oberursels Vereine formulieren ihren Bedarf an Räumen im Stadtzentrum

Kultur und Gesellschaft brauchen einen Ort: Oberursels Vereine formulieren ihren Bedarf an Räumen im Stadtzentrum

Kurz vor den Osterferien fand ein Informations­austausch zwischen Bürgermeisterin Antje Runge und den Vertreterinnen und Vertretern der Ober­urseler Vereine zur Diskussion um die Zukunft von Rathaus und Stadthalle statt. Die Bürgermeisterin erläutert das Treffen: „Ich habe alle Vereine einge­laden und freue mich sehr, dass über 50 Personen und fast 30 Vereine bei dem Gespräch anwesend waren. Die Vereinsvertreter haben sich sehr kon­struktiv, mit guten Vorschlägen und großer Einigkeit beteiligt. Die ehrenamtliche Arbeit der Vereine, Tradi­tion und Brauchtum sowie das große bürgerschaft­liche Engagement machen Oberursel aus. Um dieses Angebot für Oberurseler von jung bis alt und die daraus entstehende Teilhabe zu sichern, habe ich die Vereine, die die Räume nutzen oder unter anderen Umständen nutzen würden, nach ihrem Bedarf gefragt. Denn das muss die Basis für die weitere Diskussion sein, warum wir eine Stadthalle benötigen oder welches öffentliche Raumkonzept wir verfolgen.“

Die Anforderungen an die Stadthalle und an Räume für Vereine und Kultur in Oberursels Innenstadt wur­den gemeinsam zusammengetragen und verschrift­licht.

„Hierbei wurde deutlich, dass in Oberursel auch in Zukunft unterschiedliche Raumvarianten bzgl. Größe und Zuschnitt benötigt werden. Dabei sollte unab­dingbar weiterhin ein großer Saal erhalten bleiben. Die institutionellen Vertreter wünschen sich ein Haus für die lokalen Vereine aber auch mit überregionaler Strahlkraft für Oberursel“, führt Runge aus. Aber auch mittelgroße oder kleinere Räume zu vertret­baren Kosten oder gar kostenfrei sind notwendig. Auch an die Infrastruktur der Räume wurden die Anforderungen formuliert: Die Rahmenbedingungen sollen für Familien und kleinkindgerechte Räume geeignet und barrierefrei sein. Das technische Equipment muss fachgerecht betreut werden.

Ein – in der Politik diskutierter – multifunktionaler Raum, der vom Plenarsaal über ein Trauzimmer bis hin zum Konzertsaal genutzt wird, wurde kritisch gesehen, vor allem mit Blick auf die Atmosphäre. Umso wichtiger ist ein differenziertes Raumkonzept als ein Ort für Begegnung, für Vernetzung genauso wie für Mitgliedertreffen, kulturelle Aufführungen und große schulische oder Fach-Veranstaltungen.

Dabei besteht große Sorge, dass es bei einer möglichen Zusammenlegung von Rathaus und Stadthalle zu einer zu großen Konkurrenz um die Räume zwischen Verwaltungsarbeit, politischen Gremien und Vereinen kommen könnte.

Das derzeitige Raumangebot der Stadthalle wurde als positiv bewertet und zukünftige Bedingungen sollten sich nicht gegenüber den derzeitigen Möglich­keiten der Stadthalle verschlechtern, gerade was die Qualität, die Größe des Saals und die Akustik angeht. Gut wäre es, wenn es auch einen Raum für eine Küche oder Catering gäbe, sowie eine Aus­stellungsfläche.

Durch die anhaltende Diskussion um die Zukunft von Rathaus und Stadthalle bestehen Bedenken, was in einer möglichen Interimsphase passiert. Daraus resultiert für die Vereine der klare Wunsch nach einer zeitnahen Entscheidung der Politik, eine verlässliche Zeitschiene für das Vorhaben und transparente Informationsabläufe.

„Ich habe versprochen, dass ich diese Punkte mit in die politischen Beratungen nehmen und mich für die Interessen der Menschen in den Vereinen einsetzen werde,“ betont Runge. Deutlich wurde auch, dass gerade die überregionale Bedeutung der Räume als Standortfaktor und für die Innenstadtbelebung mitbe­dacht werden muss. Kulturwirtschaft und Kultur­tourismus sind wichtige Standortfaktoren.

Die anwesenden Vereine hatten sich dafür ausge­sprochen, die gesammelten Anforderungen und Fragen an die Öffentlichkeit für die weitere Dis­kussion zu geben. Zusammengefasst wurde deutlich, dass der Wunsch besteht, die Bedeutung des Ehrenamts in der Diskussion um die Stadthalle mehr herauszustellen.

Antje Runge

Bürgermeisterin