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mobilität
pimoo - Plattform für integrierte Mobilität
pimoo – Plattform für integrierte Mobilität in Oberursel – Projektverlängerung bis März beantragt
Der integrierte verkehrliche Handlungsrahmen für Oberursel (Taunus) soll aufzeigen, wie der städtische Verkehr zukünftig gestaltet werden und auf vorhandenen Plänen und Konzepten aufbauen kann. Insbesondere vor dem Hintergrund zahlreicher Bau- und Entwicklungsvorhaben stehen dabei die Themen Effizienzverbesserung, Verkehrsvermeidung, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Multimodalität und Klima- und Gesundheitsschutz im Fokus.
Bereits im Januar 2020 wurde mit der Entwicklung eines solchen integrierten verkehrlichen Handlungsrahmens mit dem Projekt „pimoo – Plattform für integrierte Mobilität in Oberursel“ begonnen, für welches das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 94% der Projektkosten übernimmt. Projektleiter im Haus ist Dr. Uli Molter (Abteilungsleiter Verkehrsplanung), Projektbearbeiterin ist Ina Steinhauer von der städtischen Verkehrsplanung.
Bürgermeister Hans-Georg Brum: „Mit diesem Projekt sollte es uns gelingen, einen Weg in der verkehrlichen Entwicklung zu verfolgen, der auch von der Bürgerschaft getragen wird. ‚pimoo‘ wird unser Verkehrssystem für die Zukunft und zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft fit machen.“
„Integrierte Mobilität“ deshalb, weil alle Verkehrsmittel (auch in ihrer Vernetzung) sowie die Vorhaben der Stadtentwicklung in Oberursel und den Nachbarkommunen bei der Projektarbeit Berücksichtigung finden.
Im Antrag aus der Stadtverordnetenversammlung wurden folgende Arbeitsschritte dargelegt:
- Mängel- und Problemanalyse des heutigen Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens
- verkehrliches Leitbild mit strategischen Zielen zum Verkehrs- und Mobilitätsverhalten
- systematische Erfassung aller verkehrlich relevanten Planungen und Konzepte in Oberursel und Nachbarkommunen (z.B. Klimaschutzkonzept, Radverkehrskonzept, Radschnellweg etc.)
- Abwägung und Maßnahmenentwicklung: Kurzsteckbriefe mit Nutzen, Kosten und Aufwand, Abhängigkeiten, Zuständigkeiten, Zeitrahmen.
Im Idealfall wird eine gemeinsame Umsetzungsstrategie erarbeitet. So kann die Planung auch auf zukünftige gesellschaftliche und technologische Entwicklungen reagieren.
Corona-Pandemie verändert Projektablauf – Bürgerbeteiligung zentraler Baustein
Im Februar wurde „pimoo“ der Öffentlichkeit vorgestellt, kurz danach brach die Corona-Pandemie aus und veränderte sämtliche Abläufe – so auch die vorgesehene Planung bei diesem Projekt für einen integrierten verkehrlichen Handlungsrahmen.
Die für Anfang April geplante Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit hatte leider aufgrund des Lockdowns abgesagt werden müssen. Wegen der Corona-Pandemie musste auch der Projektablauf umstrukturiert werden. Das Angebot des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung), eine Verlängerung des Projektes bis 31. März 2021 beantragen zu können, wurde angenommen.
Nach wie vor ist eine umfangreiche Bürgerbeteiligung zentraler Baustein des Projektes. Es sollen eine Vision, strategische Ziele sowie Chancen und Mängel für das Oberurseler Verkehrssystem erfasst und erarbeitet werden. Hierfür werden die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft von verkehrsverhaltenshomogenen Gruppen (Kinder, Jugendliche, Senioren, Einzelhandel, Gewerbe, Mobilitätseingeschränkte, Neubürger, Alteingesessenen, Menschen mit Migrationshintergrund etc.) analysiert und in einem Leitbild zusammengefasst.
Den erfolgreichen Auftakt der Bürgerbeteiligung machte Anfang Juni eine hybride Videokonferenz mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern. In der gut zweitstündigen Sitzung wurden sehr klare Ideen für den zukünftigen Verkehr in Oberursel erarbeitet. Die Ergebnisse wurden auf www.oberurselimdialog.de/pimoo veröffentlicht und werden der Politik im Herbst vorgestellt.
Weiterhin geplant ist in den kommenden Wochen eine Postkartenaktion, bei der ca. 1000 per Zufallsverfahren ausgewählte Personen angeschrieben werden und prägnante Fragen zur Verkehrsentwicklung gestellt bekommen. Die Postkarten sind schnell auszufüllen und können kostenfrei postalisch an die Stadt Oberursel (Taunus) zurückgeschickt werden.
Informationsplattform
Parallel zur Durchführung der Workshops wurde eine Informationsplattform entwickelt, auf der bestehende Pläne, Konzepte und (prototypische) Maßnahmen für die Oberurseler Bürgerschaft transparent abrufbar sind. Ziel dieser Plattform ist es, die Bürgerinnen und Bürger in den fortlaufenden Planungsprozess einzubinden und den Handlungsrahmen sukzessive zu ergänzen. Auf der Plattform www.oberurselimdialog.de/pimoo sind alle Infos zu pimoo abrufbar. Im Forum können Ideen und Vorschläge zur zukünftigen Verkehrsentwicklung von Oberursel (anonym) durch die Oberurseler Bürgerinnen und Bürger benannt werden. Auch ist es möglich, die Beiträger anderer Nutzerinnen und Nutzer zu kommentieren oder zu „liken“. In regelmäßigen Abständen werden in diesem Forum verschiedene Fragestellungen/Themen behandelt, zu der jede bzw. jeder herzlich eingeladen ist, sich zu beteiligen. Die Stadtverwaltung ist auf die Ideen der Bürgerschaft bei der Erarbeitung des verkehrlichen Leitbildes angewiesen.
Auch die Ergebnisse der Postkartenaktion werden zusammengefasst und auf www.oberursel.de/pimoo veröffentlicht bzw. der Politik im Herbst vorgelegt.
Weitere Veranstaltungen mit den oben genannten Personengruppen sind in Planung. Wer an einer Teilnahme interessiert ist, kann sich gerne unter der E-Mailadresse pimoo@oberursel.de an die städtische Verkehrsplanung wenden.
Wissenschaftliche Begleitung
Die komplette Projektarbeit wird durch die Fachgruppe Mobilitätsmanagement der Hochschule RheinMain Wiesbaden wissenschaftlich unterstützt. Die Hochschule steuert den aktuellen Forschungsstand aus der Verkehrswissenschaft bei und begleitet die Arbeit in den politischen Gremien und den Workshops. Innovativ ist die Entwicklung einer Systematik zur Bewertung von Maßnahmen. Alle erarbeiteten verkehrlichen Maßnahmen werden hinsichtlich ihres Beitrags zur Erreichung des Leitbildes und der strategischen Ziele bewertet. Maßgeblich sind neben dem verkehrlichen Nutzen (für alle Verkehrsmittel) insbesondere die ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Maßnahmen.
Neben der Zusammenarbeit mit der Hochschule RheinMain steht die Stadt Oberursel (Taunus) während der Projektarbeit im engen Austausch mit der Stadt Rüsselsheim am Main und dem Regionalverband Frankfurt RheinMain, die ebenfalls vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden.
Kontakt
Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger zum Projekt „pimoo“ können jederzeit an die zuständige Projektbearbeiterin Ina Steinhauer (Tel. 06171 502-433) oder den Projektleiter Dr. Uli Molter (Tel. 06171 502-434) von der Abteilung Verkehrsplanung gerichtet werden, gerne auch per E-Mail unter pimoo@oberursel.de.
Hans-Georg Brum
Bürgermeister